1956 - 2006 - 50 Jahre TelefonSeelsorge in Deutschland

Ökumenischer Gottesdienst und Festakt am 16. September 2006 in Berlin

Diakonisches Werk der EKD (DW)

04. September 2006

Die TelefonSeelsorge in Deutschland, das ökumenische Beratungs- und Seelsorgeangebot der evangelischen und katholischen Kirche, feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung 1956 in Berlin steht die TelefonSeelsorge Menschen in Krisensituationen mit Rat und Zuspruch zur Seite. Am 16. September 2006 ehrt die TelefonSeelsorge mit einem Festgottesdienst im Berliner Dom und einem Festakt in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom AG die Arbeit ihrer vielen tausend haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bundespräsident Horst Köhler ist Schirmherr des Jubiläums und wird auf dem Festakt eine Ansprache halten. Zu dem ökumenischen Gottesdienst werden auch zahlreiche hochrangige Gäste aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erwartet.

"Aus Worten können Wege werden" - so lautet der Leitsatz der TelefonSeelsorge. Dabei trägt der karitative Leitgedanke die Arbeit der Ehrenamtlichen in der TelefonSeelsorge. Ihr Gesprächsangebot richtet sich an Menschen in Leidens- und Krisensituationen sowie an alle, die Seelsorge und Beratung suchen.

"TelefonSeelsorge ist ein Teil des pastoralen Handelns der Kirchen und gerade unter den heutigen gesellschaftlichen Bedingungen und angesichts des Wandels des Kommunikationsverhaltens der Menschen unverzichtbar", erklärt Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. "Die ausgezeichnete Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen in der TelefonSeelsorge ist von unschätzbarem Wert für unsere Gesellschaft. Sie haben über all die Jahre wesentlich zum Fortbestand und Erfolg dieses christlichen Sorgentelefons beigetragen", so Kardinal Lehmann.

Zurzeit gibt es 105 TelefonSeelsorge-Stellen in Deutschland, die meisten davon in gemeinsamer Trägerschaft der katholischen und evangelischen Kirche. Hier arbeiten beide Kirchen Hand in Hand zusammen und geben ein wichtiges Beispiel lebendiger Ökumene.

"Von Anfang an steht die Telefonseelsorge im Dienst des Lebens", stellte der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber fest. Die Telefonseelsorge sei eine ökumenische Erfolgsgeschichte. Durch den herausragenden Einsatz zahlreicher Ehrenamtlicher sei die Kirche da, wo Menschen sie dringend brauchen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter "hören zu, sie versuchen zu verstehen. Wo das Gegenüber allein auf die Stimme konzentriert ist, gewinnt jedes Wort, jede Tonlage besondere Beachtung. Auf das Hinhören kommt es an, denn hinter jedem Gespräch steht ein ganzes Leben", so Bischof Huber.

Neben suizidgefährdeten Menschen, psychisch Kranken und Menschen in ökonomischen Krisensituationen rufen besonders viele Menschen in Beziehungskonflikten an.

"Die andauernd hohe Zahl von Anrufenden zeigt, dass Anonymität und Verschwiegenheit als Grundlage des Angebotes der Telefonseelsorge für all die Menschen in unserer Gesellschaft wichtig sind, die ihre Sorgen und Nöte gerade nicht auf den Markt tragen wollen, sondern einen geschützten Raum der Seelsorge und Beratung suchen", so Bernd Schlüter, sozialpolitischer Vorstand des Diakonischen Werks der EKD.

Als langjähriger Partner unterstützt die Deutsche Telekom AG die Arbeit der TelefonSeelsorge. Seit 1997 sind die Bereitstellung kostenfreier, bundesweit einheitlicher Rufnummern und die Übernahme der Gesprächsgebühren durch die Deutsche Telekom vertraglich festgeschrieben.

"Als verbindender und verbindlicher Partner der Kirchen in Deutschland stärken wir damit das soziale Bewusstsein in der Gesellschaft und fördern ehrenamtliches Engagement im Geiste christlicher Grundwerte. Die Zahl von jährlich mehr als 2 Millionen Anrufern zeigt, wie notwendig dieses Angebot der direkten Lebenshilfe ist", betont Kai-Uwe Ricke, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG.

Mit der Bereitstellung innovativer Dienstleistungen wie beispielsweise dem Mobilfunkrouting, der Weiterleitung von Anrufern aus dem D1-Mobilfunknetz an örtliche TelefonSeelsorge-Stellen, beweist die Telekom die Ernsthaftigkeit und Nachhaltigkeit ihrer Partnerschaft mit der Telefon-Seelsorge.

"In der Unterstützung der Telefonseelsorge bringen wir unser soziales Engagement für das Gemeinwohl zum Ausdruck. Wir wollen mit unserem innovativen Know-how einen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit und Menschlichkeit in der Gesellschaft leisten, der über die reine Geschäftstätigkeit hinausgeht", so Ricke.

Die langjährige Unterstützung der TelefonSeelsorge durch die Deutsche Telekom AG als Partner der evangelischen und katholischen Kirche ist ein besonderes Beispiel gelebter sozialer Verantwortung des Konzerns.

Die Ökumenische Telefonseelsorge im Internet

Berlin, 04. September 2006

Barbara-Maria Vahl
Pressesprecherin