ELKRAS erhält St. Annenkirche zur unbefristeten Nutzung zurück

Das Gustav-Adolf-Werk bittet um Hilfe für den Wiederaufbau

Gustav-Adolf-Werk e.V.

Die Agentur für die Verwaltung von föderalem Vermögen in Moskau hat mit Verfügung vom 1. September 2004 die St. Annenkirche in St. Petersburg zur kostenlosen unbefristeten Nutzung an die Evangelisch-Lutherische Kirche in Russland und anderen Staaten (ELKRAS) zurückgegeben. Die ELKRAS hatte die Rückgabe des Kirchengebäudes im August 2003 beantragt. Im November 2003 übergab das St. Petersburger Vermögensamt die Kirche „zur Verwaltung“ an die ELKRAS – jetzt erfolgte die Rückgabe „zur Nutzung“. Die ELKRAS hofft weiter darauf, die Kirche als Eigentum zu erhalten.

Die St. Annenkirche wurde 1735 von der deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland erbaut und 200 Jahre später von der kommunistischen Regierung enteignet. Bis zum Sommer 2001 wurden die Räumlichkeiten vom städtischen Kino „Spartak“ genutzt, später wurden sie als Nachtclub und Bar an die Firma „Erato“ weitervermietet. Gegen eine solche Nutzung der historischen Kirche hatte Erzbischof D. Georg Kretschmar vehement protestiert. Bereits Anfang der 90er Jahre hatte er beim Moskauer Vermögensministerium die Rückgabe der Kirche gefordert, zunächst aber eine Absage erhalten.

Nach jahrelangem Tauziehen bestätigten die Behörden schließlich die Rückgabe der St. Annenkirche an die ELKRAS am 20. Februar 2002. Daraufhin wurde eine Räumungsklage gegen den Nachtclub-Betreiber “Erato” erhoben, der am 18. November 2002 stattgegeben wurde. In den Morgenstunden des 6. Dezembers 2002 ist die St. Annenkirche vollständig ausgebrannt, die Brandursache blieb unklar, vermutlich war es Brandstiftung. Die ELKRAS hat mit notwendigen Sicherungsarbeiten begonnen, auch muss das durch den Brand zerstörte Dach erneuert werden. Diese Arbeiten werden zum Teil aus städtischen Denkmalschutzmitteln wie auch aus Spenden finanziert.

Die ELKRAS und das Gustav-Adolf-Werk bitten daher um weitere Unterstützung zur Erhaltung und Renovierung der Kirche. Spendenkonto: 22 33 44, Landeskirchliche Kreditgenossenschaft Dresden (LKG), BLZ 850 951 64, Stichwort: „St. Annenkirche“.

Leipzig, 17. September 2004

Thomas Sülzle
Pressesprecher