Peter Stoll neu im Rat des Lutherischen Weltbundes

Finanzdezernent der Landeskirche wurde gewählt

Evangelische Landeskirche in Württemberg

Peter Stoll, Finanzdezernent der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, ist während der 10. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) im kanadischen Winnipeg in den Rat des Weltbundes gewählt worden. Er wolle in dieser neuen Position besonders dafür sorgen, dass sich die Einnahmen des LWB verbesserten, dass die Budget-Struktur transparenter gestaltet würde und dass man die Bemühungen verstärke, um den Stiftungsfonds des LWB aufzufüllen. Derzeit seien rund sechs Millionen US-Dollar in diesem Fonds. Langfristig seien jedoch 50 Millionen geplant, um mit der Ausschüttung aus diesem Fonds die Arbeit des LWB finanzieren zu können. Der Rat des Lutherischen Weltbundes ist in der Zeit zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden Vollversammlungen zuständig für die Geschäfte des Weltbundes.

Stoll bezeichnete die finanzielle Lage des LWB als „nicht schlecht“. Durch die Wechselkursveränderungen der vergangenen Monate sei es gelungen, das Haushaltsdefizit abzubauen. Somit müsse auch nicht erneut auf Rücklagen zurückgegriffen werden. Doch sei dies, so Stoll, nur ein kurzfristiges Ergebnis. Mittelfristig müsse wesentlich mehr getan werden, um die finanzielle Situation des LWB zu stabilisieren. Das bedeute eine Steigerung der Einnahmen. Wenn das nicht gelänge, müssten Ausgaben reduziert werden, was bis hin zu Kürzungen im Personalbereich der Genfer Zentrale des LWB führen könne. Für ihn stehe jedoch ganz klar das Ziel der Einnahmenverbesserung im Vordergrund.

Was sich anfänglich als „verwirrende Vielfalt“ gezeigt habe, sei nach sieben Tagen Vollversammlung zu einem „Schatz“ geworden, fasst Stoll seine Eindrücke nach gut der Hälfte der Versammlungstage zusammen. Es gelte, die speziellen Erfahrungen aus den einzelnen Kontexten kennen zu lernen und auf die authentischen Berichte von Betroffenen zu hören. Die Vollversammlung in Winnipeg trage dazu bei, die eigene Position neu und global einzuordnen und verhindere so, dass man nur „im eigenen Saft schmore“. Besonders bei der Frage nach der Einschätzung der negativen Folgen der ökonomischen Globalisierung seien neue Sichtweisen möglich geworden.

Gerade Themen wie AIDS, Globalisierung und Homosexualität, die in Winnipeg diskutiert würden, beträfen auch die deutschen Kirchen. Er hoffe, so Stoll, dass die Sichtweise der weltweiten lutherischen Kirchen dazu beitrage, dass die Diskussionen in Deutschland davon befruchtet würden.

Stuttgart, 29. Juli 2003

Klaus Rieth
Pressesprecher