Evangelische Landeskirche will jährlich zehn Millionen Euro einsparen

Landessynode beschließt Kürzungen im Pfarrdienst und bei der Akademie Bad Boll

Evangelische Landeskirche in Württemberg

24. November 2010

Stuttgart / Schwäbisch Gmünd. Die Württembergische Evangelische Landessynode will jährliche Einsparungen in Höhe von 10,18 Millionen Euro im landeskirchlichen Haushalt erzielen. Eine entsprechende Kürzungsliste hat die Synode am Dienstag, 23. November, nach kontroverser Debatte mit großer Mehrheit beschlossen. Die Sparmaßnahmen sind nötig wegen sinkender Kirchensteuereinnahmen und gleichzeitig steigender Kosten im Personal- und Immobilienbereich. Sie sollen stufenweise bis zum Jahr 2019 umgesetzt werden.

Die größten Einsparungen betreffen den Pfarrdienst: Drei Millionen Euro sollen bis 2019 jährlich gespart werden - auch dadurch, dass Pfarrern befristet die Möglichkeit eröffnet wird, ab 60 Jahren in den Vorruhestand zu gehen. Einsparungen in Höhe von 732.300 Euro muss die Evangelische Akademie Bad Boll verkraften. Deren Arbeit soll damit weitergeführt, aber auf einen Kernbereich mit drei Arbeitsbereichen und neun Studienleitern konzentriert werden. Mit mehreren Änderungsanträgen hatten Synodale noch versucht, einzelne Punkte von der Kürzungsliste zu nehmen: Michael Werner hatte beantragt, die Stelle des Islambeauftragten nicht wie geplant von 100 auf 75 Prozent zu kürzen, Ruth Bauer wollte die Einsparungen beim landeskirchlichen Umweltbeauftragten verhindern, Ruth Rapp wandte sich gegen die Streichung einer halben Pfarrstelle im Büro der landeskirchlichen Beauftragten für Chancengleichheit, Jutta Henrich warb für die unveränderte Bezuschussung der Männer- und der Frauenarbeit sowie der Evangelischen Erwachsenenbildung und Gerhard Schubert trat gegen eine Halbierung der Pfarrstelle für Friedensarbeit ein. Deren Reduzierung war damit begründet worden, dass mit der Aussetzung der Wehrpflicht auch die Beratung Zivildienstleistender obsolet werde. Alle Änderungsanträge wurden von der Synode mehrheitlich abgelehnt und die gesamte Kürzungsliste mit Mehrheit beschlossen.

Peter Steinle
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