Ausstellung "Körperwelten

Wolff und Steinacker: "Gunter von Hagens soll sich offener Auseinandersetzung stellen!“

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Darmstadt, 22. Januar 2004. „Wer von der Ausstellung von Toten lebt, muss sich Diskussionen über die Würde der Person stellen und akribisch Auskunft über die Herkunft der Verstorbenen geben können,“ so der Kommentar des Kirchenpräsidenten der EKHN Prof. Peter Steinacker und des Evangelischen Arbeitskreises der hessischen CDU unter der Leitung von Kultusministerin Karin Wolff aus Anlass des gemeinsamen Jahresgesprächs in Darmstadt.

Auf Unverständnis stieß in diesem Gespräch die Weigerung des Ausstellungsleiters der „Körperwelten“ Gunter von Hagens, sich offener Auseinandersetzung zu stellen; eine Diskussion mit der Frankfurter Pröpstin hatte er abgesagt.

Wolff und Steinacker fordern von Hagens auf, diese Diskussion am Samstag in der HR-Sendung „Horizonte“ um 16.45 Uhr zu führen.

Kirche und CDU-EAK gemeinsam: „Wer wertebezogener Debatten ausweicht und keine präzise Antwort auf öffentliche Fragen geben kann, setzt sich dem Verdacht aus, dass es ihm nur um öffentliche Aufmerksamkeit und die Einnahmen aus der Ausstellung geht. Immerhin habe die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte einen neuen Verdacht in den Raum gestellt: einige der Toten seien Alkoholiker aus Irkutsk, Sibirien, denen man kurz vor ihrem Tod Geld für die Einwilligung gegeben habe.“

EAK und EKHN sind sich einig, dass die Würde der Person nicht nur für Lebende, sondern auch für Verstorbene gelte.

„Tod kann man nicht singulär als Kunst darstellen, ohne die Gesamtpersönlichkeit der Menschen in den Blick zu nehmen“, so Wolff und Steinacker abschließend.

Internet-Forum zur Ausstellung

Auf der Homepage der EKHN wird am Montag ein Forum eröffnet, wo unter http://www.ekhn.de/
über die Ausstellung diskutiert werden kann.

Darmstadt, 23. Januar 2004

Stephan Krebs
Pressesprecher