Hans-Joachim Fischer ist ab heute WM-Pfarrer der EKHN

Einzige Landeskirche, die für das Fußballerereignis 2006 eine ganze Stelle einrichtet / Ab Juli 2005 im Amt

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

01. Juli 2005

Als einzige evangelische Landeskirche hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) für die Mitgestaltung der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland eine ganze Projektstelle eingerichtet und nun mit einem Pfarrer besetzt. Ab 1. Juli 2005 ist Pfarrer Hans-Joachim Fischer aus Flacht bei Limburg WM-Pfarrer der EKHN. Von seinen Aufgaben als Gemeindepfarrer ist er in dieser Zeit beurlaubt. Fischer ist selbst aktiver Sportler und seit vielen Jahren im Arbeitsfeld „Kirche und Sport“ engagiert.

Zu den Aufgaben Fischers zählen evangelische Angebote für Fans rund um die WM-Spielstätte Frankfurt, die im Gebiet der EKHN liegt, sowie Impulse zur WM für die Kirchengemeinden. Dazu gehören kulturelle Angebote ebenso wie praktische Hilfen für die angereisten Fans, die Fischer in Zusammenarbeit mit anderen Fanbetreuungsorganisationen und Kulturvereinigungen anbieten will. Auch kirchliche Gruppen und Gemeinden will Fischer für den Sport und seine Chancen begeistern.

Wenn feststeht, welche Mannschaften in Frankfurt spielen, will Fischer mit den entsprechenden Gemeinden und Vereinen dieser Nationalitäten in Frankfurt in Kontakt treten, um mit ihnen gemeinsame kulturelle Angebote zu entwickeln, die das Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ umsetzen.

Auch in die Kirche hinein will Fischer Themen des Sports und des Fußballs tragen. Dazu gehören Anregungen für die Konfirmandenarbeit, für die Gestaltung von Gottesdiensten und Bildungsveranstaltungen. Die WM soll die Menschen nicht nur vor die Fernseher locken sondern persönlich zum Sport aktivieren. Fischer sieht viele thematische Berührungspunkte zwischen Kirche und Sport. Dazu zählt er den Gedanken der Völkerverständigung, des fair play und den Teamgeist. Ein weltweites Großereignis wie die WM lade auch ein, über globale Gerechtigkeit nachzudenken.

Kirchenpräsident: Kirche und Sport betrachten menschliche Grunderfahrungen

Kirchenpräsident Dr. Peter Steinacker zeigte sich erfreut, dass die Stelle trotz knapper Kassen eingerichtet werden konnte. Kirche und Sport hätten viele gemeinsame Themen, äußerte er. Beide seien auf ehrenamtliches Engagement angewiesen und gestalteten den Freizeitbereich der Menschen mit. Beide betrachteten, wenn auch aus verschiedenen Blickwinkeln, „menschliche Grunderfahrungen wie Erfolg und Scheitern, Schuld und Gnade, Einsamkeit in der Verantwortung und Solidarität untereinander“, so Steinacker wörtlich. Im Sport bleibe der Mensch allerdings immer nur bei sich selber. Der Glaube verweise auf Gott, der gerade dem Menschen, der an sich selber scheitert oder verzweifelt, einen neuen Horizont öffne. Aber gerade im Sport und seiner Erfahrungswelt könne man dafür sehr offen werden, betonte Steinacker.

Zur Person

Hans-Joachim Fischer ist Gemeindepfarrer in Flacht bei Limburg. Der 44-jährige ist selber begeisterter Sportler und als Skilehrer und Langstreckenläufer aktiv. Dem Mitglied von Eintracht Frankfurt ist die WM-Spielstätte in Frankfurt gut vertraut. Fischer ist seit 15 Jahren führendes Mitglied im Arbeitskreis „Kirche und Sport „ der EKHN und seit zwei Jahren auch Vorstandsmitglied des evangelischen Arbeitskreises „Kirche und Sport“ auf Bundesebene. Fischer ist verheiratet und hat drei Kinder. Er wird mit Ende seiner WM-Beauftragung wieder seinen Gemeindepfarrdienst in Flacht aufnehmen.

Darmstadt, 01. Juli 2005

Stephan Krebs
Pressesprecher