Für schwierige und andere Umstände

Diakonie startet Infokampagne zur Schwangerenberatung

Diakonisches Werk der EKD (DW)

31. August 2004

Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland startet am 31. August in Berlin eine bundesweite Informationskampagne zur evangelischen Schwangerenberatung. Unter dem Slogan "Für schwierige und andere Umstände" wird auf die Vielfalt der Beratungsangebote aufmerksam gemacht.

Diakonie-Präsident Dr. h. c. Jürgen Gohde: "Das Spektrum der evangelischen Schwangerenberatungsstellen ist sehr umfassend und reicht von Themen wie Kinderlosigkeit, sexualpädagogische Aufklärung bis hin zu Fragen zur vorgeburtlichen Diagnostik. Die Beratungsstellen bieten soziale und psychologische Beratung oder vermitteln finanzielle und soziale Hilfen." Die Arbeit richtet sich an Frauen wie Männer, an Paare und Familien und reicht bis hin zu Gruppenarbeit mit Schulklassen. Die bundesweit 320 Beratungsstellen stehen allen Menschen offen, unabhängig von ihrer Konfession oder Weltanschauung, Nationalität oder Herkunft.

Die evangelischen Schwangerenberatungsstellen stehen auch Frauen offen, die ungewollt schwanger sind und einen Abbruch ihrer Schwangerschaft erwägen. Die Beratung ist entschieden am Leben orientiert. Die Frau wird vorurteilslos in ihrer Gewissensentscheidung respektiert, da die Beratungen ergebnisoffen sind. "Die Frau mit ihrem werdenden Kind bildet in der Person der Schwangeren eine einzigartige Einheit. Das Kind ist vollständig darauf angewiesen, dass sie ihr Ja zu ihm spricht und sein Werden und Wachsen gewähren lässt." Niemand könne jedoch dieses Ja ersetzen, niemand könne sie zu diesem Ja zwingen. Frauen müssen unter Zeitdruck eine eigene Entscheidung treffen, so Diakonie-Präsident Gohde. Somit ist evangelische Beratung eine Beratung zum Leben im umfassenden Sinne. Sie nimmt die Konfliktsituationen ungewollt schwangerer Frauen wahr und stellt sich an ihre Seite. Gohde: "Sie tut dies in dem Wissen, dass sie dadurch mitschuldig werden kann und dass wir alle in jedem Fall auf den Zuspruch der Vergebung angewiesen sind." Möchte eine Frau nach der Beratung einen Abbruch vornehmen lassen, so stellen die evangelischen und diakonischen Beratungsstellen die Bescheinung nach §219 Schwangerschaftskonfliktgesetz aus.

Im Mittelpunkt der Diakonie-Kampagne steht ein Plakatmotiv, welches schemenhaft die Umrisse einer jüngeren Frau zeigt. Sie steht am Rande des Bildes, wie an eine schützende Wand gelehnt. In sich gekehrt hat sie die Arme um sich geschlungen, so als wolle sie sich vor etwas schützen. Das Plakat zeigt diese Frau in einem Moment völligen Alleinseins. Ob aus Einsamkeit oder zur inneren Konzentration, das entscheidet der oder die Betrachtende selbst.   Deutschlandweit wird die Kampagne mit Großflächenplakaten, elektronischen Plakaten auf City-Videoboards, Print-Anzeigen und Internet-Bannern sowie in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Diakonie umgesetzt. Außerdem informieren Postkarten über die evangelischen Beratungsangebote zum Thema Schwangerschaft. Eigens für die Kampagne ist ein Info-Telefon geschaltet: 01803 - 53 53 55. Unter dieser Nummer können Ratsuchende für 9 Cent pro Minute aus dem Festnetz die nächstgelegene Beratungsstelle erfragen. Die Adressen der 320 evangelischen Beratungsstellen sind auch im Internet zu finden: http://www.diakonie.de/.   

Berlin, 31. August 2004


Hinweise für Redaktionen:
Das vollständige Statement von Diakonie-Präsident Dr. h. c. Jürgen Gohde, das
Plakatmotiv, sowie umfangreiche Pressematerialien senden wir Ihnen auf Anfrage
gerne zu: pressestelle@diakonie.de

Für Fragen zur inhaltlichen Arbeit der Beratungsstellen steht Ihnen Gretel
Wildt, Leiterin des Zentrums Familie, Integration, Bildung und Arbeit im
Diakonischen Werk der EKD, zur Verfügung. Telefon 030-83001-364.

Für Fragen zur Konzeption der Kampagne steht Ihnen Michael Handrick, Kampagnen-
Manager im Diakonischen Werk der EKD, zur Verfügung. Telefon 0173-6358410.