„Gegen jede Form von Gewalt und Hass“

Kirchenpräsident kritisiert Instrumentalisierung der Hartz-IV-Proteste

Evangelische Landeskirche Anhalts

26. August 2004

Der anhaltische Kirchenpräsident Helge Klassohn hat die Instrumentalisierung der Proteste gegen das Hartz-IV-Gesetz scharf kritisiert: „Die Sorgen vieler ratloser Menschen, die jetzt auf die Straße gehen, werden von mehreren Gruppierungen und Parteien für eigene Zwecke missbraucht. Es kann nicht sein, dass zum Beispiel rechtsextreme Gruppierungen und Parteien durch solch einen Anlass plötzlich ‚hoffähig’ werden, wir dürfen ihnen nicht das Feld überlassen. Der Stimme der Betroffenen muss in jedem Fall weiter Gehör verschafft werden, das hat ja auch schon positive Wirkungen gehabt.“ Er wende sich, so Klassohn, wie schon in früheren Erklärungen gegen jede Form von Gewalt und Hass bei den Protesten und gegen „schlimme Vereinfachungen“, wie sie bei Demonstrationen zu hören gewesen seien. „Was wir jetzt brauchen, ist die inhaltliche Auseinandersetzung, der Austausch guter Argumente und die konstruktive Suche nach weiteren Verbesserungsvorschlägen für nötige Reformen zum Beispiel im Rahmen von Bürgerforen“, betonte der Kirchenpräsident.

Dessau, 26. August 2004

Johannes Killyen
Pressesprecher