„Einbürgerungskurse als wichtige Chance nutzen“

Vertreter der Landeskirche zu Gesprächen im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

01. August 2006

Zu einem Informationsaustausch über die „Zukunftsherausforderung Integration“ trafen sich jetzt Landesbischof Dr. Johannes Friedrich und der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Dr. Albert Schmid in Nürnberg. An dem Gespräch nahmen des Weiteren teil Dr. Karla Sichelschmidt, Leiterin des Landeskirchenamtes der ELKB, Dieter Breit, Politikbeauftragter der Landeskirche, sowie Wolfgang Weickhardt, Vizepräsident des BAMF mit weiteren Fachleuten aus dem BAMF.

Einbürgerungskurse als Chance zu nutzen sei sehr wichtig, so der Landesbischof, damit die Integration sinnvoll vorangebracht werden könne. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)  könnten für die Konzeption solcher Kurse und Lehrpläne gerne ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen. „Denn“, so Friedrich, „Migranten mit Grundwerten in Deutschland vertraut zu machen bedeutet auch, ihnen als zentrale Normen des Rechtsstaates den Schutz der Menschenwürde und den Schutz der Gewissens- sowie Religionsfreiheit nahe zu bringen.“ Die christlichen Wurzeln Europas sowie Sonn- und Feiertagskultur bis hin zum bürgerschaftlichen Engagement seien aufzuzeigen und zu erklären. Hier könne Kirche sich inhaltlich aktiv einbringen.

Hinsichtlich einer aus kirchlicher Sicht notwendigen Bleiberechtsregelung, der so genannten „Altfallregelung“, verlieh der Landesbischof seiner Hoffnung Ausdruck, dass im Rahmen der Innenministerkonferenz im Herbst eine für die Betroffenen hilfreiche und parteiübergreifend konsensfähige Regelung erreicht werden könne. Präsident Schmid informierte über die Verpflichtung des Bundesamtes, Menschen dann die Asylberechtigung abzusprechen, wenn die Gründe dafür nicht mehr vorliegen was aber nicht automatisch zu einer Abschiebung führe.

Weiterhin wurde vereinbart, dass der Vertreter der ELKB in der Härtefallkommission das Informationszentrum Asyl und Migration im Bundesamt besuchen werde und Zugriff auf die Informationsmöglichkeiten des BAMF erhalten könne.

München, 01. August 2006

Susanne Hassen
Pressesprecherin