Bischof Hein: „Europa soll dem Leben, nicht dem Tod dienen“

Aktive Sterbehilfe darf auf europäischer Ebene nicht straffrei werden

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

Palliative Medizin und Hospizbewegung fördern

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hat vor Bestrebungen auf europäischer Ebene gewarnt, künftig von der Bestrafung aktiver Sterbehilfe abzusehen. „Europa soll auch weiterhin dem Leben und nicht dem Tod dienen“, sagte Hein. Er reagierte damit auf einen Bericht des „Ausschusses für soziale Fragen, Gesundheit und Familien“, über den in der kommenden Woche in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates debattiert. Der Bericht empfiehlt, zukünftig aktive Sterbehilfe nicht mehr unter Strafe zu stellen.

„Die von Gott geschenkte unverfügbare Würde des Lebens gilt bis seinem Ende“, betonte Hein. „Wer Sterbehilfe legalisieren will, bedroht damit unmittelbar die Menschwürde.“ Schmerzen und Leiden am Lebensende könnten heute durch entsprechende medizinische Behandlung weitestgehend gemildert werden. Deshalb gelte es, die Bemühungen der Palliativmedizin und der Hospizbewegung unterstützen. Hier sei Europa gefordert, zu investieren.

Hein warnte davor, dass im Zuge der weiteren Ökonomisierung des Gesundheitswesens, aktive Sterbehilfe auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkt „attraktiver“ werden könne. „Aktive Sterbehilfe mag demnach zwar für manche als preiswerte Lösung erscheinen; tatsächlich ist sie menschenunwürdig.“ Deshalb müsse die Strafandrohung für Sterbehilfe aufrecht erhalten werden.

Kassel, 23. Januar 2004

Karl Waldeck
Pressesprecher