Jahr der Kirchenmusik eröffnet

Mit 500 Veranstaltungen feiert die EKHN dem 500. Jahrestag der Reformation entgegen

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

22. November 2011

2.000 Musikensembles mit 35.000 Mitwirkenden

Am ersten Advent, dem Beginn des Kirchenjahres, eröffnet die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) das Jahr der Kirchenmusik 2012. Sie hat es unter das Motto „Kirche macht Musik – Musik macht Kirche!“ gestellt. Es steht im Rahmen der von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ausgerufenen Reformationsdekade, die auf das Jahr 2017, den 500. Jahrestag der Reformation zuläuft. Innerhalb dieser Dekade gibt die EKHN dem Jahr 2012 als Jahr der Kirchenmusik einen besonderen Schwerpunkt. Dabei soll nach Aussage der Landeskirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum „die bereits bestehende reiche kirchenmusikalische Arbeit der EKHN stärker sichtbar gemacht und noch verstärkt werden“.

„Vielfältiges Programm quer durch alle Genres der Musik“

Die Eröffnung findet zum 1. Advent dezentral in Gottesdiensten, Konzerten und weiteren Veranstaltungen in vielen Gemeinden und Dekanaten statt. Kirschbaum kündigte an, dass es in allen 47 Dekanaten der Landeskirche „ein vielfältiges Programm quer durch alle Genres der Musik“ geben werde. Sie rechne eigens zu diesem Themenjahr mit circa 500 Beiträgen, die zu den ohnehin schon etwa 4.000 Konzertveranstaltungen in der EKHN pro Jahr noch hinzukämen.

Musikstafette durch ganz Deutschland

Dabei beteilige sich die EKHN auch an dem bundesweiten Projekt „366plus1- Kirche klingt“, einer von der EKD angeregten Konzertstafette kreuz und quer durch Deutschland, bei der an jedem Tag an einem anderen Ort in Deutschland ein Konzert stattfindet. Jede Woche wird von einem Leitlied aus dem Evangelischen Gesangbuch geprägt und „bringt so den Schatz der Reformation zum Klingen“, erläuterte Kirschbaum. Vom 18. bis 31. März 2012 wandert der Stafettenstab in der EKHN durch Nord-Nassau und Oberhessen. Dann wird er an die Evangelische Kirche in Kurhessen Waldeck (EKKW) weitergegeben.

Zentrale Veranstaltungen

Landeskirchenweite Beiträge sind unter anderem das Kinderchortreffen an Pfingsten auf dem Frankfurter Römer und der Landesjugendposaunentag am 15. September 2012 im Raum Friedberg. Auch im Rahmen des Deutschen Chorfestes vom 7. bis 10. Juni 2012 in Frankfurt ist eine Nacht der Chöre und ein Bühnenprogramm am Mainufer mit dem Posaunen-Ensemble „Blech pur“ und der Band „Habakuk“ geplant. Vom 5. bis 7. Oktober 2012 findet ein Organistenwettbewerb für nebenamtliche Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker an der Laubacher Barockorgel statt. Zusammen mit der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst wird eine Komponistenwerkstatt durchgeführt, bei der neue Werke entstehen sollen. Am 2. Juni 2012 findet ein Forum Frauensingen im Kloster Eberbach und am 8. und 9. September ein Chortag der EKHN in Friedberg statt. Am 11. Februar 2012 lädt das Zentrum Verkündigung zu einem Impulstag „Einfach Singen“ ein, bei dem neue Methoden eingeübt werden, Menschen für das Singen zu gewinnen. Für viele sei die Kirche der einzige Ort, an dem sie selbst noch die eigene Stimme zum Gesang erhöben, sagte Kirchbaum.

Weitere Informationen und ein im Aufbau befindlicher Veranstaltungskalender sind unter www.kirche-macht-musik-ekhn.de zu finden.

Kirchenpräsident: „Musik ist wesentlicher Ausdruck des evangelischen Glaubens“

Kirchenpräsident Dr. Volker Jung wies bei der Präsentation des Programms am Montag in Frankfurt auf die Bedeutung der Musik für die Reformation, den Glauben evangelischer Prägung und die persönliche Frömmigkeit hin. Wörtlich sage Jung: „Mit der Musik leben wir unseren Glauben. Große Musik ist daraus erwachsen – man denke nur an Johann Sebastian Bach und viele, viele andere. Der Zusammenklang von Buchstabe und Ton prägt den Glauben bis heute. Chöre, Orgel- oder Bläsermusik gehören ganz wesentlich zur evangelischen Kirche und zum Ausdruck evangelischen Glaubens.“ Jung sagte weiter, in der Musik werde ein Grundanliegen der Reformation, das Priestertum aller Gläubigen, gelebt, denn im Musizieren lebe und spüre jeder seinen persönlichen Glauben. Deshalb habe für den Reformator Martin Luther, der zu Recht als Mann des Wortes berühmt sei, das Wort und der Klang fast auf einer Höhe gestanden.
Musik dringe direkt in die Seele und stifte Gemeinschaft, sagte Jung. Geistliche Musik verbinde oft auch Menschen, denen die Kirche fremd geworden sei. „Kirchenmusik hat heute auch eine missionarische Funktion“ sagte er wörtlich.

Kirchenmusik in Zahlen

In der EKHN gibt es insgesamt über 2.000 Musikensembles mit über 35.000 Mitwirkenden. Davon sind 934 Chöre mit über 21.000 Sängerinnen und Sängern, 436 Posaunenchöre mit knapp 7.400 Mitwirkenden, 317 Instrumentalkreise mit über 3.000 Musizierenden sowie 342 Kinder- und Jugendchöre mit 4.800 Mitgliedern. Im Jahr 2010 wurden in der EKHN 4.127 geistliche Konzerte veranstaltet, zu denen über 380.000 Menschen kamen.

In der EKHN arbeiten 132 hauptamtliche Musikerinnen und Musiker. Weitere 1.100 Honorarkräfte leiten die Chöre in den 1.170 Gemeinden. 3.300 Honorarkräfte spielen in den Gottesdiensten die Orgel.

Weitere Informationen:
Koordination und Organisation im Jahr der Kirchenmusik 2012 übernimmt das Zentrum Verkündigung der EKHN, Markgrafenstraße 14, in Frankfurt am Main.

Telefon: 069. 71 37 9 - 142
Jutta.winkler@zentrum-verkuendigung.de
Heidi.foerster@zentrum-verkuendigung.de
www.kirche-macht-musik-ekhn.de.
 
www.ekhn.de