Nagel und Meyer rechnen fest mit Ökumenischem Kirchentag 2010
Kirchentagspräsident rät zur Gelassenheit in der Abendmahlsfrage
Deutscher Evangelischer Kirchentag (DEKT)
26. Mai 2005
Nach Berlin im Jahre 2003 wird es 2010 in München trotz anfänglicher Schwierigkeiten den zweiten Ökumenischen Kirchentag geben. Der Präsident des 30. Deutschen Evangelischen Kirchentages 2005, Professor Eckhard Nagel, und der Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Professor Hans Joachim Meyer, gingen am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Hannover davon aus, dass diesem gemeinsamen Großereignis von Kirchentag und Katholikentag nichts mehr im Wege steht. Bis dahin werde es eine gemeinsame Veranstaltungsreihe zum Thema „Christ sein in der Gesellschaft – Christ sein für die Gesellschaft“ geben.
Nagel sagte, die bayrische Landeskirche habe den Evangelischen Kirchentag eingeladen, aber inzwischen signalisiert, dass die Einladung auch für ein ökumenisches Treffen gelte. Meyer teilte mit, dass auf katholischer Seite mit der Entscheidung noch in diesem Jahr zu rechnen sei. Bei noch anstehenden Gesprächen werde es um einen soliden Finanzrahmen gehen. Ursprünglich war der zweite Ökumenische Kirchentag für 2008 geplant worden. Der Münchner Kardinal Friedrich Wetter als Gastgeber will jedoch 2008 in den Ruhestand gehen. Den Angaben zufolge verständigte man sich deshalb auf das Jahr 2010.
Den Wunsch nach der Zulassung des gemeinsamen Abendmahls von Protestanten und Katholiken, der den Ökumenischen Kirchentag 2003 überschattet hatte, bekräftigte Kirchentagspräsiden Nagel. Er lehnte es jedoch ab, die römisch-katholische Kirche zur Abendmahlsgemeinschaft zu drängen. Er riet stattdessen zur Gelassenheit. Offizielle gemeinsame Abendmahlsgottesdienste scheitern bisher wegen theologischer Differenzen an der Haltung des Vatikan. Die Verhandlungen führten und die Entscheidung träfen die Kirchen und ihre Bischöfe, sagte Nagel. Für ihn liege die Zukunft der Christen im gemeinsamen Zeugnis.
26. Mai 2005
Nachrichtenredaktion Kirchentag
