Teamgeist und wenig Schlaf

Mehr als 4.000 Helfer zwischen 16 und 80 - Rekordteilnahme an Ehrenamtlichen

Deutscher Evangelischer Kirchentag (DEKT)

26. Mai 2005

Eule sitzt in der „Haka-Oase“ auf Hannovers Messegelände für eine kurze Verschnaufpause. An dem grasgrünen Helfer-Halstuch ist sie leicht als Kirchentags-Helferin zu erkennen. Eule heißt eigentlich Lydia Esser, arbeitet sonst als Bankkauffrau in Düren und ist Mitglied in der Waldjugend. Alle zwei Jahre kommt die 24jährige zu den Kirchentagen, um gemeinsam mit anderen Freiwilligen einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen. Zum ersten Mal gehört Eule zu den „HaKas“, dem harten Kern, wie diese Helfer genannt werden.

Insgesamt 14 Tage ist diese solide Gruppe für das Christentreffen im Einsatz. Mit 440 Hakas und über 4.000 weiteren Helfern im Alter von 16 bis 80 Jahren erreicht der Kirchentag während der Veranstaltung einen neuen Rekord ehrenamtlich Beteiligter.

„Die Deutsche Waldjugend ist mit insgesamt 55 Helfern hier in Hannover“, erzählt Eule von der Naturschutzorganisation begeistert. „Wer von uns einmal dabei war und das gemeinsame Arbeiten erlebt hat, ist beim nächsten Kirchentag wieder dabei. So viel Spaß und Erfahrungen, die vielen neuen Kontakte und das Wiedersehen mit alten Bekannten aus den Vorjahren habe ich sonst selten. Wir arbeiten hier alle zusammen und haben eine große gemeinsame Aufgabe: Der Kirchentag soll ein Erfolg werden!“ Über 70 Prozent der Helfer kommen aus christlichen Jugendgruppen oder Pfadfinderverbänden sowie aus der bündischen Jugendbewegung. Die restlichen sind Einzelhelfer oder stammen aus den Gemeinden. Immer häufiger nehmen ganze Schulklassen mit ihren Lehrern teil. Zu erkennen sind alle an ihren grasgrünen Tüchern mit dem gelben Aufdruck Helfer, erstmals in sieben unterschiedlichen Sprachen.

Zum dritten Mal sind Oberschüler des Walburgis-Gymnasiums in Menden, Sauerland, als Kirchentags-Helfer dabei. „Wir sind die Allrounder“, sagt Mario. „Papphocker falten, Kerzen für die Gottesdienste auspacken, Geschirr für die Besucherverpflegung vorsortieren: Was gerade anfällt, erledigen wir. Dazu gehört auch, dass wir Betten für die älteren Helfer in den Quartieren aufstellen oder Ordnerdienste und Einlasskontrollen übernehmen.“ Die 65 Schüler schlafen in einer zurzeit ungenutzten Schule. Iso-Matte und Schlafsack reichen aus für wenige Stunden Schlaf, die sie nur bekommen. Wenig Schlaf und die Anstrengung der Einsatztage zeichnet sich in den Gesichtern der Schüler ab, aber auch die Begeisterung. Tilman Henke, Organisationsleiter und Geschäftsführer des Kirchentages, dankt den Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz: „Dieser Kirchentag ist kaum zu schaffen – mit Euch aber schon!“

26. Mai 2005
Nachrichtenredaktion Kirchentag