Jeder Mensch soll seine Rechte einklagen können

„Brot für die Welt“ fordert verbindliche Rechte auf Nahrung und Gesundheitsversorgung

Diakonisches Werk der EKD (DW)

Porto Alegre/Stuttgart (bfdw). Die evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“ fordert ein einklagbares Recht auf angemessene Nahrung. „Dies bleibt Ziel unserer Anstrengungen,“ sagte Johannes Brandstäter, Menschenrechtsexperte bei „Brot für die Welt“ zum Abschluss des Weltsozialforums in Porto Alegre. „Die Richtlinien im UN-Sozialpakt zum Recht auf Nahrung sind zwar nur freiwilliger Natur“. Aber immerhin werde zurzeit ein Zusatzprotokoll verhandelt, welches ein Beschwerdeverfahren auch für den Einzelnen ermöglichen soll.

Das würde, so Brandstäter, den einzelnen Bürgern und zivilgesellschaftlichen Organisationen die Möglichkeit einräumen, bei einer noch zu bestimmenden Instanz eine Beschwerde gegen ihre Regierung vorzubringen, weil sie hungern und damit ihr Recht auf eine angemessene Ernährung verletzt wird. Täglich sterben 25.000 Menschen an Hunger und Unterernährung. „Brot für die Welt“ motiviert seine Partner, sich verstärkt an der Entwicklung der Richtlinien für ein einklagbares Recht auf Nahrung zu beteiligen. Wichtig dabei ist, so Brandstäter, dass die Zivilbevölkerung stärker an diesen Prozessen beteiligt wird, weil damit die Möglichkeiten jedes Einzelnen steigen, sein Recht auf Nahrung zu bekommen.

Ebenso wie für das Menschenrecht auf angemessene Nahrung hat sich in Porto Alegre „Brot für die Welt“ für das Menschenrecht auf Gesundheit stark gemacht, zusammen mit dem Evangelischen Entwicklungsdienst und dem Deutschen Institut für Ärztliche Mission (DIFÄM). In einem Workshop mit zivilgesellschaftlichen Vertretern aus Indien, Argentinien, Südafrika, Brasilien und Deutschland ging es um die Frage, wie die Ausnahmebestimmungen der Welthandelsorganisation (WTO) zu lebensverlängernden Aids-Medikamenten umgesetzt werden können und wie die Situation der Aids-Kranken weltweit verbessert werden kann. Die Teilnehmenden betonten, lebensverlängernde Medikamente könnten auch helfen, dass die Menschen das Schweigen über ihre Krankheit brechen, denn Aids kommt in vielen Teilen der Welt einem Todesurteil gleich. Dies macht Aids-Aufklärungsarbeit schwierig.

In Deutschland setzt sich das Aktionsbündnis gegen Aids, das u. a. von kirchlichen Organisationen wie „Brot für die Welt“, EED und DIFÄM getragen wird, für die kostenlose Vergabe von lebensverlängernden Aids-Medikamenten in allen Ländern ein.

Die evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“ finanziert aus Spendengeldern über 1.800 Entwicklungsprojekte in den Ländern des Südens.


Für weitere Informationen steht Ihnen Herr Günter Jentsch unter folgender Telefonnummer zur Verfügung:
07 11/21 59-4 51