Hannover: Kinder stürmen den Kirchentag

Rund 105.000 Dauergäste und mehr Stände und Veranstaltungen als je zuvor

Deutscher Evangelischer Kirchentag (DEKT)

Der 30. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover ist auch eine Veranstaltung der Superlative. Noch nie habe es so viele Veranstaltungen, Stände beim Abend der Begegnung und beim Markt der Möglichkeiten, ausländische Teilnehmende und Kinder gegeben, sagten Kirchentagspräsident Eckhard Nagel, Landesbischöfin Margot Käßmann und Organisationsleiter Tilmann Henke während der Eröffnungspressekonferenz am Mittwoch.

Angemeldet haben sich laut DEKT genau 105.074 Dauerteilnehmer. „Das entspricht voll unseren Erwartungen“, sagte Henke. Darunter sind rund 34 000 Mitwirkende wie Bläser und Referenten und knapp 14.000 Organisationsmitarbeiter. Dabei sei es dem DEKT wichtig, dass die Mitwirkenden nicht nur mitgestalteten, sondern auch teilnähmen, betonte Henke. Hinzu kommen zahlreiche Tagesgäste. Allein für das Kinderzentrum, das es zum ersten Mal auf einem Kirchentag gibt, rechnen die Veranstalter an den drei Tagen mit 30.000 Kindern, Müttern und Vätern.

Die Teilnehmer können zwischen 3000 Gottesdiensten, Vorträgen, Diskussionen, Konzerten und vielen anderen Foren an 814 Orten wählen – beim 29. Evangelischen Kirchentag im Jahr 2001 in Frankfurt waren es etwa 2500 Angebote an 500 Orten. Sitzen können sie unter anderem auf 56.000 Papphockern.

Das Durchschnittsalter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beträgt 36 Jahre. Hier gebe es in den vergangenen Jahren  eine Verschiebung von den „fast reinen Jugendveranstaltungen“  in den 80er Jahren zu einem „guten Durchschnitt“, sagte Henke. Bemerkenswert sei die hohe Zahl der Kinder, unterrepräsentiert seien Menschen über 65 (8,6 Prozent). Höher als zuvor sei mit 3664 aus 87 Ländern die Zahl der ausländischen Gäste.

Erfreut zeigte sich Landesbischöfin Käßmann über die hohe Zahl der Anmeldungen aus der gastgebenden hannoverschen Landeskirche: Mit fast 40.000 stellt die Landeskirche rund 40 Prozent der Dauergäste. Acht Prozent der Besucher sind katholisch. Käßmann hatte sich jedoch nach dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin im Jahr 2003 „zehn Prozent gewünscht“. Sie betonte aber, die katholischen Gemeinden in Hannover hätten bei der Organisation „ganz selbstverständlich mitgearbeitet“.

35.900 der Dauergäste schlafen in Gemeinschaftsquartieren, rund 9400 in Privatquartieren, die Menschen aus Hannover und der Umgebung zur Verfügung stellen.