Für die „Artenvielfalt“ kirchlicher Berufe

Präses Buß zum 100. Geburtstag der Küstervereinigung

Evangelische Kirche von Westfalen

„Die Artenvielfalt kirchlicher Berufe darf nicht verschwinden“, sagte Präses Alfred Buß am Montag (14.6.) vor fast 400 Küstern in Hamm. Seit hundert Jahren besteht die Evangelische Küstervereinigung Westfalen-Lippe.

Zum Jubiläum des Berufsverbandes verschwieg Buß als leitender Theologe der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) nicht, dass sich die Kirche bei kleiner werdenden Zahlen auch von Gebäuden trennen müsse. Er denke hier aber nicht so sehr an Kirchen, sondern eher an Gemeindehäuser. Kirchen seien „Lernorte des Glaubens“ – die Küster sorgten für die Atmosphäre dieser besonderen Räume. Der Präses erinnerte hier an die „Nacht der offenen Kirchen“ an Pfingsten. Daran hatten sich in Westfalen über 300 Kirchen mit rund 44000 Besuchern beteiligt.

Glaube lebt nach Überzeugung von Buß einerseits aus der Erinnerung an Gottes Taten, andererseits von der Hoffnung auf die Zukunft. Zwischen dem Satz „Siehe, es war sehr gut“ nach Vollendung der Schöpfung und dem Versprechen Gottes „Ich mache alles neu“ sei die ganze Bandbreite der biblischen Botschaft.

Der Präses verlieh das Westfälische Medaillon an Küster Werner Hassenpflug (Witten). Er war fast 40 Jahre im Vorstand der Küstervereinigung, davon 17 Jahre als 1. Vorsitzender. Die selten vergebene Bronzemünze ist eine Auszeichnung für besondere Verdienste in der EkvW.

In der Evangelischen Küstervereinigung Westfalen-Lippe sind 773 der rund 1600 Küster und Hausmeister in Westfalen und Lippe organisiert. Der 1904 gegründete Berufsverband hat eine wechselvolle Geschichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte ein Neubeginn mit 156 Mitgliedern. Küster halten nicht nur Kirchen und andere Gebäude in Ordnung, sondern sind auch für den äußeren Rahmen des Gottesdienstes, für Altarschmuck, Geläut und vieles mehr verantwortlich. Zu den Gästen bei der Jubiläumsfeier im Kurhaus Hamm zählten Küster aus ganz Deutschland und aus den Niederlanden.

Bielefeld, 15. Juni 2004

Andreas Duderstedt
Pressesprecher