Digitalprojekt DIKE nach 10 Jahren beendet

Kirchenpräsident würdigt die ehrenamtliche Gruppe evangelischer Internet-Pioniere

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

28. Juni 2006

Zum 1. Juli 2006 endet das Projekt DIKE, das Kürzel steht für Digitales Informations- und Kommunikationssystem in der EKHN. Das in der Evangelischen Friedensgemeinde in Mühlheim beheimatete Projekt DIKE war seit März 1996 Provider für Internetauftritte, Foren, E-Mail-Kommunikation und weitere digitale Dienste im evangelischen Raum. Initiator war der Gemeindepfarrer, Pädagoge und Medienberater Hans Rumpeltes, der dabei auch die offizielle EKHN-Domain www.ekhn.de sicherte und bislang treuhänderisch für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) verwaltete. Die Rechte an dieser Domain gehen nun auf die EKHN direkt über. Aufgaben von DIKE übernimmt die Internet-Redaktion der EKHN.

DIKE war aus der Jugendarbeit der Evangelischen Friedensgemeinde in Mühlheim entstanden und hatte sich nach Aussage von Rumpeltes zu Beginn des Internet-Zeitalters in Deutschland zur Aufgabe gemacht, „mit und im Internet das protestantische Prinzip der Teilhabe an der öffentlichen und kirchlichen Kommunikation zu sichern“, es verstand sich als „Beitrag zur allgemeinen Kommunikations- und Zugangsgerechtigkeit“. Daran erinnert auch der Name. Dike ist in der griechischen Mythologie eine Tochter des Zeus, sie steht für Gerechtigkeit und entspricht der Justitia in der lateinischen Kultur. Das Projekt DIKE begann mit einem Internet-Café und bot neben der technischen Plattform für die offizielle EKHN-website auch Fortbildungen und als unabhängiger Provider eine offene technische Plattform, die für möglichst viele Nutzerinnen und Nutzer im evangelischen Bereich frei zugänglich und leicht zu benutzen sein sollte.

Kirchenpräsident: „Evangelische Pioniere des Internetzeitalters“
Kirchenpräsident Dr. Peter Steinacker dankte dem Team unter der Leitung von Hans Rumpeltes für sein Engagement und bezeichnete die mittlerweile erwachsenen Mitglieder als „Evangelische Pioniere des Internetzeitalters“, die vielen Menschen den Zugang zum digitalen Informationsverkehr erleichtert hätten. Wörtlich sagte Steinacker: „Die Gruppe hat in einer Zeit bereits gehandelt, als in der evangelischen Kirche sonst noch kaum jemand die Möglichkeiten des Internets abschätzen konnte. Damit hat DIKE in der Gründerzeit des Internets einen guten evangelischen Beitrag zu dessen Aufbau geleistet.“

Nach Auffassung von Rumpeltes ist die Pionierzeit des Internet vorbei. Die Prinzipien, denen sich DIKE verpflichtet wusste, seien nach wie vor wichtig. Sie seien allerdings im Rahmen eines ehrenamtlichen Projekts nicht mehr umzusetzen. Die ehemals jugendlichen Mitarbeiter der ersten Generation hätten sich zudem inzwischen als Universitätsassistenten, Informatiker, sowie Mitarbeiter bei google und anderswo weltweit verstreut.

Darmstadt, 28. Juni 2006

Stephan Krebs
Pressesprecher