Evangelischer Religionsunterricht ist beliebt

Lehrer gewinnen neue Perspektiven an innovativen Schulen und im Ausland

Evangelische Landeskirche in Württemberg

10. September 2010

Stuttgart. Rund 313.000 Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Schuljahr in Württemberg den evangelischen Religionsunterricht besucht.

Das geht aus der neuen Statistik über den evangelischen Religionsunterricht an öffentlichen allgemein bildenden Schulen in Württemberg im Schuljahr 2009/2010 hervor, die der Evangelische Oberkirchenrat Stuttgart vorgelegt hat. Seit vielen Jahren steigt der Anteil der Schüler, die nach dem Willen ihrer Eltern oder auf eigenen Wunsch das Fach Evangelische Religionslehre besuchen und nicht dem evangelischen Bekenntnis angehören. Im Schuljahr 2009/2010 ist deren Anteil auf 18,4 % gestiegen. Konstant niedrig sind mit drei Prozent die Abmeldungen.

Für Oberkirchenrat Werner Baur kommt dem bekenntnisgebundenen Religionsunterricht gerade in unserer religionspluralen Gesellschaft wachsende Bedeutung zu. "Der Religionsunterricht leistet einen wichtigen Beitrag zur Vergewisserung und Sprachfähigkeit und das nicht nur in Glaubensfragen", sagt Baur. Er verweist auf die engagierte Arbeit der Religionslehrerinnen und Religionslehrer, von denen 37,5 Prozent in landeskirchlicher Anstellung sind. "Die Orientierung in den heute immer stärker individuell auszuhandelnden Fragen des Lebensstils und der Lebensführung geschieht durch Personen und authentische Begegnungen mit ihnen. Dieser wichtigen und herausfordernden Aufgabe stellen sich die Religionslehrkräfte."  

Zum neuen Schuljahr setzt die evangelische Landeskirche neue Akzente in der Unterstützung und Begleitung von Lehrerinnen und Lehrern. Mit dem Exkursionsprogramm "VON ANDEREN LERNEN: Kindern gerecht werden - Vielfalt nutzen" werden interessierte Pädagoginnen und Pädagogen eingeladen, dreizehn unterschiedliche, innovative Schulen in Deutschland und im benachbarten Ausland zu besuchen. Durch die Hospitation, die Begegnung mit den Kolleginnen und Kollegen und den Austausch über deren pädagogische Konzepte erhofft sich die Landeskirche Impulse und Motivation zur Weiterarbeit und zur Weiterentwicklung der eigenen Praxis vor Ort.

Die evangelische Schulseelsorge bleibt mit ihren vielfältigen und stark nachgefragten Angeboten ein besonderer Arbeitsschwerpunkt im kommenden Schuljahr.

Mit Unterricht und Seelsorge nimmt die Landeskirche ihre Bildungsmitverantwortung und ihren Auftrag ernst und will junge Menschen stärken, Orientierung geben und in einer schwierigen Zeit hilfreich zur Seite stehen.