Losung für den Kirchentag Bremen 2009

"Mensch, wo bist du?"

Deutscher Evangelischer Kirchentag (DEKT)

28. Januar 2008

Der 32. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 20. bis 24. Mai 2009 in Bremen steht unter der Losung "Mensch, wo bist du?".

Das Kirchentagspräsidium hat sich am Wochenende in Fulda für dieses Wort aus der biblischen Schöpfungsgeschichte entschieden. Erstmals leitet damit eine Losung in der Form einer Frage die Programmvorbereitungen eines Deutschen Evangelischen Kirchentages, zu dem die Veranstalter im nächsten Jahr an der Weser erneut 100.000 Menschen erwarten.

Als Aufforderung, "Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen", und zugleich als Zuspruch Gottes charakterisierte Kirchentagspräsidentin Karin von Welck das Losungswort vor Journalisten in Bremen. Der Kirchentag, so die Hamburger Kultursenatorin, lade damit ein "zu einem Glaubensfest, zum Dialog mit Gott" sowie "zur Diskussion der brennenden Fragen unserer Zeit" und wolle "ein Zeichen setzen für Menschlichkeit in unserer Welt".

Die zur Losung gewählte Frage Gottes an Adam und Eva markiere den Beginn der "Geschichte der Freiheit", hob die Generalsekretärin des Kirchentages, Ellen Ueberschär, hervor. Denn erst die freie Entscheidung über das Gute und das Böse ermögliche dem Menschen und verpflichte ihn dazu, Verantwortung für sein Leben und sein Handeln in der Welt zu tragen.

Nur aus der Spannung zwischen Freiheit und Verantwortung erwachse "das großartige Gefühl, ein Mensch zu sein". Was dies bedeute, werde der Bremer Kirchentag in seinen drei Themenbereichen ausloten. Sie sollen "Horizonte des Glaubens", "Perspektiven für die Gesellschaft" und "Chancen für die Welt" aufzeigen.

Dass die beschlossene Losung "die schon bisher an vielen Stellen spürbare Neugierde auf den Kirchentag in Bremen ... noch zusätzlich steigert", erhofft sich die Präsidentin von Kirchenausschuss und Synode der Bremischen Evangelischen Kirche, Brigitte Boehme. Die "neue Herausforderung" eines Kirchentages in Bremen, der man sich "mit Unterstützung der Nachbarkirchen sowie der politischen und gesellschaftlichen Kräfte in unserem Zwei-Städte-Staat" gern stelle, werde nach ihrer Überzeugung einen "Zugewinn an Impulsen und Erfahrungen, an Kontakten und Begegnungen" bringen.

Auch der Schriftführer der Bremischen Kirche, Pastor Renke Brahms, sieht in der Losung "einen wunderbaren Anknüpfungspunkt" dafür, dass durch den Kirchentag "Menschen neu mit Glauben und Kirche in Berührung kommen". Bei vielen Menschen beobachte er "ein Interesse an Religion, Glaube, Spiritualität und Kirche". Angesichts starker sozialer Gegensätze in der weltoffenen und weltverbundenen Hansestadt erwarte er zudem, "dass vom Bremer Kirchentag ein Signal der Ermutigung und Solidarität in alle Welt ausgeht".

Mit der Veranstaltung im Jahr 2009 ist der Deutsche Evangelische Kirchentag nicht nur erstmals an der Weser zu Gast. Eine Besonderheit liegt auch darin, dass nach diesem Kirchentag 2010 der 2. Ökumenische Kirchentag in München und 2011 der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden stattfindet - also drei Kirchentage in drei aufeinander folgenden Jahren.

Zusammen mit Losung und Themenbereichen hat das Kirchentagspräsidium auf seiner Sitzung in Fulda für den Kirchentag 2009 biblische Texte sowie die Bedingungen zur Mitwirkung am Programm festgelegt. Ende Februar erscheint ein Prospekt, der Gruppen und Einzelne zur Mitgestaltung des Kirchentages einlädt. Im Internet finden Interessierte unter www.kirchentag.de dann auch die Ausschreibungen für den "Markt der Möglichkeiten", für Musik, Theater, Kleinkunst sowie für Gottesdienste und kirchenmusikalische Konzerte. Bewerben können sie sich online oder per Post bis zum 31. August 2008.

Fulda, 28. Januar 2008

Rüdiger Runge
Pressesprecher