Gebet um Frieden “ein wichtiger Beitrag zur Konfliktlösung”

Landesbischof Friedrich und Kardinal Wetter zum Irak-Konflikt

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

Gebet um Frieden “ein wichtiger Beitrag zur Konfliktlösung”
Kardinal Wetter: Christen haben den Auftrag, Frieden zu schaffen
Ökumenischer Gottesdienst mit Landesbischof Friedrich in München

München. Erneut hat der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, unter Hinweis auf den Konflikt um den Irak zum Gebet für den Frieden aufgerufen. “Das Gebet um Frieden ist ein wichtiger Beitrag zu den Bemühungen derer, die diesen Konflikt mit friedlichen Mitteln zu lösen suchen”, sagte der Kardinal bei einem zentralen ökumenischen Gottesdienst zur Weltgebetswoche für die Einheit der Christen am Dienstag, 21. Januar, in der evangelisch-lutherischen St. Matthäuskirche in München.

In diesen Tagen bedrücke die Menschen die Sorge um den Frieden in der Welt. Es werde ein Krieg vorbereitet, dessen Folgen niemand kenne, sagte Wetter. Dabei erlebten die Menschen ihre Hilflosigkeit. Sie fragten, was sie tun könnten, um den Frieden zu sichern. Als “Gotteswort im Menschenwort” sei dazu die Bibel als Heilige Schrift der Christen “Weisung und Kraft”, den Auftrag in der Welt zu erfüllen. Christen hätten den Auftrag, Frieden zu schaffen. “Wir Christen sollen der Welt Frieden bringen, das ist Jesu Auftrag an uns auch heute”, sagte der Kardinal wörtlich.

Jesus habe durch seinen Tod am Kreuz Frieden gestiftet zwischen Gott und den Menschen. Dieser von ihm gestiftete Friede müsse sich auch auf den Frieden unter den einzelnen Menschen und unter den Völkern auswirken. Zu diesem Frieden beizutragen, seien die Christen aufgerufen. Die Bibel lege ihnen “mit Nachdruck den Dienst am Frieden in der Welt ans Herz”. Sie weise Wege für eine Kultur des Friedens und wecke Verständnis für Frieden im eigenen Leben, in der Gesellschaft und im Zusammenleben der Völker. Der Gottesdienst in der St. Matthäuskirche war zugleich der Auftakt für die Aktion “2003. Das Jahr der Bibel”, die von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern (AcK) ausgerufen worden ist.

“Zu sehen das helle Licht des Evangeliums”, so das dem Korinther-Brief des Neuen Testamentes entnommene Leitwort für den Gottesdienst. Die Teilnehmer aus allen Mitgliedskirchen der AcK in Bayern wurden vom Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Johannes Friedrich, begrüßt. Traditionell wirkte bei der Liturgie auch der Repräsentant einer der in München vertretenen kleineren Kirchen mit, in diesem Jahr der Pfarrer der Münchner Gemeinde der rumänisch-orthodoxen Kirche, Erzpriester Mircea Basarab. In den Fürbitten wurde um “Wege der Gerechtigkeit und des Friedens” für alle Völker und Nationen gebetet, ebenso um die Bereitschaft bei allen politisch Verantwortlichen, “den Frieden in der Welt zu erringen und zu bewahren”.

Montagsgebete für den Frieden in St. Michael werden fortgesetzt

Das im Zentrum Münchens, in der katholischen St. Michaelskirche am 20. Januar erstmals durchgeführte Montagsgebet für den Frieden wird an den kommenden Montagen jeweils um 17.30 Uhr fortgesetzt. Gut 150 Menschen hatten sich zunächst zu einer Mahnwache vor der Kirche eingefunden. Unter einem großen Transparent mit dem Wort von Papst Johannes Paul II. “Ja zum Frieden. Nein zum Krieg” hatten sie mit brennenden Kerzen ihren Willen zum Frieden zum Ausdruck gebracht. Auch diese Mahnwachen werden vor Beginn des Montagsgebets künftig fortgesetzt. Träger der Montagsgebete sind der Katholikenrat der Region München und katholische Verbände, insbesondere die Katholische Erziehergemeinschaft (KEG). An dem ersten Montagsgebet hatten auch der Münchner Weihbischof Engelbert Siebler und die Bürgermeisterin der Landeshauptstadt, Gertraud Burkert, teilgenommen. Das nächste Montagsgebet mit vorausgehender Mahnwache wird am 27. Januar gehalten.

21. Januar 2003
Michael Mädler, Kirchenrat
Stellv. Pressesprecher der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern