Berliner Bischof besucht Pommersche Kirchenleitung

Informationsgespräch über Möglichkeit eines Anschlusses an EKBO

Pommersche Evangelische Kirche

12. Januar 2007

Der Berliner Bischof, Prof. Dr. Wolfgang Huber und der Präsident des Konsistoriums der Evangelischen Kirche Berlin- Brandenburg- Schlesische Oberlausitz (EKBO), Ulrich Seelemann, waren heute Gäste auf einer Sondersitzung der Kirchenleitung der Pommerschen Evangelischen Kirche (PEK).

Während des Informationsgespräches ging es darum, die Möglichkeit eines Zusammengehens der PEK an die EKBO zu prüfen. Damit hatte die pommersche Landessynode die Kirchenleitung im vergangenen Herbst beauftragt, nachdem die Verhandlungen mit der mecklenburgischen Kirche ins Stocken geraten waren.

Angesichts der Beschlusslage der Synode im Blick auf den Abschluss eines Rahmenvertrages mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs (ELLM) konnten die heutigen Gespräche nur als Sondierungen, nicht als Verhandlungen verstanden werden.

Bischof Huber hatte im Vorfeld darauf hingewiesen, dass es sich im Fall eines Zusammengehens nur um einen Anschluss der Pommerschen Kirche handeln könne, da die EKBO vor wenigen Jahren die Fusion mit der Evangelischen Kirche der Schlesischen Oberlausitz vollzogen habe und ein solcher Prozess, der auch mit einer neuen Verfassung verbunden war, nicht wieder zu leisten sei.

Der Pommersche Bischof, Dr. Hans-Jürgen Abromeit, dankte Bischof Dr. Huber und Präsident Seelemann für das gute Gespräch und die klaren Informationen. Es gibt ein erstes Ergebnis: Der Anschluss ist möglich und ließe sich in relativ kurzer Zeit, etwa zum 1. Januar 2009 verwirklichen.

Während des Gesprächs wurde auch deutlich, welche Struktur die PEK innerhalb der EKBO finden würde. Sie wäre eine von dann fünf Generalsuperintendenturen, der leitende Geistliche führte den Titel Regionalbischof.

Die Arbeit in den Gemeinden und Kirchenkreisen könnte weitgehend so bleiben wie bisher. Allerdings würde es zu einer Umverteilung bei den Einkünften der Gemeinden kommen. Hier müssen die Auswirkungen im Einzelnen noch geprüft werden.

Die jetzt in der PEK vorhandenen landeskirchlichen Dienste würden höchstwahrscheinlich wegfallen und von Berlin-Brandenburg aus wahrgenommen werden.

Unklar ist, was aus den gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs verantworteten Aufgaben und Institutionen wie Frauenwerk, Evangelische Akademie oder Kirchenzeitung werden würde.

Der Berliner Bischof Huber betonte, die Türen seiner Kirche für einen Beitritt Pommerns seien offen. Die Kirchenleitung der EKBO habe überaus freundlich und konstruktiv auf die Anfrage aus Greifswald reagiert. Im Falle eines Zusammengehens sei es eine landeskirchliche Aufgabe, die besondere Identität und Aufgaben des pommerschen Sprengels wahrzunehmen und zu erhalten. Befürchtungen in seiner Kirche, dass es bei einem Anschluss zu finanziellen Transferleistungen vom Gebiet der jetzigen EKBO nach Pommern kommen würde, seien nach einer ersten Sichtung der Zahlen unbegründet.

Die Pommersche Kirchenleitung wird sich auf ihren nächsten Sitzungen mit der Auswertung dieses Gespräches beschäftigen, bevor sie der Synode eine Empfehlung für weitere Verhandlungen mit der EKBO oder der ELLM geben wird. Die Landessynode tagt vom 16. bis 18. März, dort wird eine endgültige Entscheidung über den weiteren Weg der Pommerschen Evangelischen Kirche erwartet.

Bereits in den vergangenen Wochen waren die wichtigsten Punkte wie Finanzierung, Rechtsfragen oder künftige Strukturen der Pommerschen Evangelischen Kirche und der EKBO sowie der ELLM unter Federführung von Konsistorialpräsident Peter von Loeper in einer Zusammenschau gegenübergestellt und miteinander verglichen worden.
Die PEK verbindet mit der EKBO historisch die Mitgliedschaft in der Evangelischen Kirche der Union und somit ein vergleichbares Rechts- und Finanzierungssystem. Mit der ELLM war in den letzten 15 Jahren aufgrund der Lage im gleichen Bundesland die Kooperation immer weiter ausgebaut worden, so dass es viele gemeinsame Aktivitäten und Werke gibt.

Greifswald, 12. Januar 2007

Torsten Amling
Pressesprecher