Frieden, Sozialsysteme, Sonntagsschutz

Kirchenleitung tagte

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs

"Krieg darf um Gottes Willen nicht sein." Bei ihrer Sitzung zu Beginn des Jahres 2003 in Schwerin bekräftigte die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs dieses Votum des Ökumenischen Rates der Kirchen aus seinem Gründungsjahr 1948. Daran ist auch heute festzuhalten. Die Kirchenleitung teilt die Hoffnung, dass der Konflikt mit dem Irak ohne militärische Auseinandersetzungen gelöst werden kann. Sie warnt vor politischen Alleingängen und bittet die Gemeinden, im Gebet um ein friedliches Miteinander der Menschen in der Welt nicht nachzulassen.

Im Hinblick auf innere Entwicklungen in Deutschland, auch in Mecklenburg-Vorpommern, sieht die Kirchenleitung die Notwendigkeit, den Prozess zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte sozial gerecht zu gestalten. Das bedeutet, dass alle Glieder der Gesellschaft an den Kosten der Sozialsysteme nach ihren Möglichkeiten beteiligt werden und auf sozial Schwache Rücksicht genommen wird.

Im Zusammenhang einer eventuell bevorstehenden Änderung des Ladenschlussgesetzes auf Bundesebene wird sich die Kirchenleitung dafür einsetzen, dass auf Landesebene im Hinblick auf den grundgesetzlichen Schutz des Sonntages wieder rechtmäßige Verhältnisse hergestellt werden. Sie wendet sich gegen eine Wirtschaftspolitik in Mecklenburg-Vorpommern, die die Kommerzialisierung des Sonntags anstrebt, und damit im Begriff steht, eine wichtige soziale Errungenschaft der jüdisch-christlichen Kultur zur Disposition zu stellen. Mecklenburg-Vorpommern gerät mit diesem Kurs in die Gefahr einer Außenseiterposition in Deutschland.

Schwerin, 06. Januar 2003
Pressestelle