EKD-Synode mit Gottesdienst in Würzburg eröffnet

Würzburg (epd). Mit einem Gottesdienst in der St.-Johannis-Kirche in Würzburg ist am Sonntag die diesjährige Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eröffnet worden. Der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich wies in seiner Predigt auf die steigende Zahl der Armen in Deutschland hin. "Die Not der Menschen hat heute oft strukturelle Gründe", sagte Friedrich. Arbeitslosigkeit und Armut seien nur zu einem geringen Teil Folge persönlicher Schuld, vielmehr oft Resultat weltweiter ökonomischer Prozesse.

Massenentlassungen seien allerdings oft "kein gewissenloser Akt von Bossen, die ihr Schäfchen ins Trockene bringen wollen", sagte der bayerische Landesbischof in dem live vom ZDF übertragenen Gottesdienst. "Die meisten, die Verantwortung tragen, wollen es im Grunde recht machen", so Friedrich. Auch die Kirche habe angesichts der sozialen Nöte keine Patentrezepte.

Die EKD-Synode befasst sich auf ihrer bis Donnerstag dauernden Tagung unter dem Leitwort "Gerechtigkeit erhöht ein Volk" mit dem Thema Armut und Reichtum. Bundespräsident Horst Köhler wollte am Nachmittag ein Grußwort an die 120 Mitglieder des evangelischen Kirchenparlaments richten. Die Synode ist das höchste Entscheidungsgremium der EKD, die rund 25,6 Millionen Protestanten in Deutschland repräsentiert.

05. November 2006

EKD-Pressemitteilung "Was ist wichtiger: Gottesdienst oder Sozialarbeit?"

Predigt von Landesbischof Johannes Friedrich im Eröffnungsgottesdienst

Weitere Informationen zur 5. Tagung der 10. EKD-Synode in Würzburg