Kirchenvertreter sprachen bei islamischem Opferfest

Gießen, 25. Februar (idea) – Vertreter der beiden großen Kirchen haben am höchsten islamischen Fest – dem Opferfest – teilgenommen. Der evangelische Gießener Dekan Henning Wobbe und sein katholischer Kollege Jan Mauer sprachen auf Einladung der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen (IRH) beim Opfergebet der örtlichen muslimischen Gemeinde. IRH-Pressesprecher Muhammet Sen bezeichnete die Teilnahme der Dekane als „bundesweit einmalig“. Wobbe sagte in seiner Grußbotschaft: „Indem wir Abraham gemeinsam als Erzvater im Glauben zum Vorbild haben, sind wir trotz aller Unterschiede verbunden: Wir besuchen einander. Wir reden miteinander. Wir feiern gemeinsam. Wir beten zu Gott.“ Mehr als eine Milliarde Moslems begehen vom 22. bis 26. Februar das Opferfest. Nach Angaben der IRH erinnern sie sich dabei „des Propheten Ibrahim, der bereit war, seinen einzigen Sohn Ismail zu opfern“. Zu den rituellen Handlungen anläßlich des Festes gehört es, dass jede Familie, wenn sie finanziell dazu in der Lage ist, ein Opfertier schlachtet oder schlachten lässt. Die Evangelische Allianz Gießen kritisierte die Teilnahme der beiden Dekane. Die Allianz sehe dies mit großer Sorge, erklärten der Vorsitzende, Karl-Heinz Kuczewski, und sein Stellvertreter, Ulrich Weyel. Diese Entwicklung stehe im Widerspruch zur christlichen Botschaft in der Bibel. Darin erhebe Jesus Christus seinen Absolutheitsanspruch mit den Worten „Ich bin der Weg (zu Gott), die Wahrheit und das Leben.“ Darauf basiere der christliche Glaube. „Wenn die Dekane dem de facto widersprechen, vertreten sie bestenfalls eine Religionsphilosophie, aber keine biblisch begründete Theologie“, so Kuczewski und Weyel.