Kirchliche Laienorganisationen wollen "ökumenische Bewegung" bilden

Hannover (epd). Die Laienorganisationen der beiden großen Kirchen wollen ihre ökumenische Zusammenarbeit deutlich intensivieren. "Wir wollen auf dem Weg zum Ökumenischen Kirchentag 2010 in München eine ökumenische Bewegung begründen, die Kirchentage und Katholikentage gemeinsam vorbereitet", sagte Kirchentagspräsident Eckhard Nagel am Donnerstag vor Journalisten in Hannover.

Auch der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, regte eine vertiefte Kooperation an. Bis zum Jahr 2010 solle bei einem gemeinsamen Kongress über das künftige gemeinsame Vorgehen und die anstehenden Katholiken- und Kirchentage gesprochen werden. Beide Großveranstaltungen sollten deutlich ökumenischer ausgerichtet werden, betonten Meyer und Nagel. Ort und Zeitpunkt des gemeinsamen Vorbereitungskongresses seien aber noch nicht vereinbart.

Erforderlich seien auch gemeinsame Anstrengungen, um den kulturellen Traditionsverlust in der Gesellschaft aufzuhalten, sagte der frühere sächsische CDU-Kultusminister. Die Fragen nach der künftigen Rolle der Familie und der Verantwortung der Eltern müssten wegen der Gefahr einer "demographischen Katastrophe" mit immer weniger Kindern auf die Tagesordnung gesetzt werden, sagte Meyer.

Nagel und Meyer bezeichneten die vereinbarte Zusammenarbeit als "wesentlichen Schritt" der ökumenischen Annäherung. Über die Frage eines gemeinsamen Abendmahls von evangelischen und katholischen Christen hätten aber nicht die Laien, sondern die Kirchen zu entscheiden. "Wir können nur mahnen", sagte Meyer. "Die Zukunft der Christen liegt im gemeinsamen Zeugnis", ergänzte Kirchentagspräsident Nagel.