Europäische Allianz wirbt für arbeitsfreien Sonntag

Brüssel (epd). Kirchen, Gewerkschaften und Sozialverbände rufen für den 3. März zum Europäischen Tag für den arbeitsfreien Sonntag auf. Ein freier Sonntag diene der Gesundheit, der Sicherheit und der Würde der Arbeitnehmer sowie dem Familienleben und dem sozialen Zusammenhalt, erklärte die Europäische Sonntagsallianz.

Die Idee, jährlich am 3. März die Forderung nach dem Schutz des Sonntag zu erneuern, führt die Allianz auf den römischen Kaiser Konstantin zurück. Dieser habe ein Edikt zur Sonntagsruhe erlassen, das am 3. März 321 nach Christus in Kraft getreten sei.

Die Europäische Sonntagsallianz ist ein Netzwerk von nationalen Sonntagsallianzen, Gewerkschaften, Organisationen der Zivilgesellschaft und der Kirchen, zu dem auch das Brüsseler Büro der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gehört. Das Bündnis verficht nicht nur einen arbeitsfreien Sonntag, sondern setzt sich auch generell für arbeitnehmerfreundliche Arbeitszeitregelungen ein. So belegten wissenschaftliche Studien, dass unregelmäßige Arbeitszeiten die sozialen Rhythmen der Menschen durcheinanderbrächten und zu Stress und Krankheiten führen könnten, heißt es in der Gründungserklärung von 2011.

EU-Arbeitszeitrichtlinie schreibt wöchentliche Ruhezeit vor

In der Europäischen Union ist der Sonntag nicht als Ruhetag festgelegt. Zwar schreibt die EU-Arbeitszeitrichtlinie eine wöchentliche Ruhezeit vor, lässt den Zeitpunkt dafür aber offen. 2010 sei eine Überarbeitung des Gesetzes angestoßen, aber dann nicht weiter verfolgt worden, sagte die Sozialexpertin und SPD-Europaabgeordnete Jutta Steinruck dem Evangelischen Pressedienst (epd). In Deutschland werde allerdings eine neue Arbeitszeitregelung vorbereitet, um den Bedürfnissen der Arbeitnehmer in der modernen Arbeitswelt gerechter zu werden, sagte Steinruck.

Nach Ansicht der EU-Kommission betrifft die Frage der Sonntagsarbeit unter anderem soziale und religiöse Aspekte, für die die EU nicht zuständig ist. Daher seien die einzelnen Mitgliedstaaten dafür verantwortlich.

2. März 2017

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