Diakonie: Soziale Ungerechtigkeit ist Sprengstoff für Zusammenhalt

Münster/Berlin (epd). Diakonie-Präsident Ulrich Lilie sieht in sozialer Ungerechtigkeit die größte Gefahr für den Zusammenhalt in Deutschland. "Es gibt Regionen, Städte, Stadtteile in unserem Land, die abgehängt sind von jeder positiven Wirtschaftsentwicklung. Je nach Region verstärken sich die individuellen und strukturellen Armutsrisiken gegenseitig", sagte Lilie laut Redetext am 12. November auf der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen in Münster: "Hier liegt der eigentliche soziale Sprengstoff für den Zusammenhalt in unserem Land. Nicht in der Einwanderung."

Soziale Gerechtigkeit muss global gedacht werden

Als evangelischer Theologe halte er die Bindekraft von gemeinsamen Werten für überschätzt, betonte der Diakonie-Präsident. "Es sind harte Fakten und soziale Realitäten, die vielen das Leben schwer machen." Lilie sprach sich vor den Delegierten dafür aus, sozialen Zusammenhalt nicht nur national zu denken. "Nachhaltige und gerechte Lösungen für die Probleme unserer Gesellschaft sind nicht unabhängig vom Rest der Welt zu entwickeln. Das lehrt uns die Jahrhundert-Herausforderung Flucht und Migration in diesen Wochen und Monaten", sagte der Präsident des evangelischen Wohlfahrtsverbands den Angaben zufolge.

14. November 2016

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