Regierender Bürgermeister würdigt Wirkung der Reformation

Berlin (epd). Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat die weitreichenden Folgen der Reformation vor 500 Jahren betont. Bei einem staatlichen Festakt im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt sagte Müller, diese Wirkungen gingen weit über die Kirche hinaus und reichten bis in unsere Zeit. "Demokratie und eine engagierte, kritische Bürgergesellschaft, zu der natürlich viele Mitglieder der Religionsgemeinschaften zählen, leben geradezu davon, dass es Menschen gibt, die laut 'Nein' sagen", unterstrich der Regierungschef.

"Unser Gemeinwesen braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen, Haltung zeigen und sich mutig einbringen", sagte Müller. Vor allem brauche es Menschen, die ihren Glauben lebten und in Taten umsetzten. "Dieses Engagement ist zentral für unsere Gesellschaft. Genauso wie eine offene und starke Kirche, die so vielen Menschen Halt gibt", sagte der Regierende Bürgermeister.

Der Reformator Martin Luther sei aber nicht frei von Irrtümern und Fehlern gewesen, wie seine Haltung zum Judentum zeige. "Es gibt keinen geraden Weg von der Reformation zu unseren heutigen Vorstellungen von Toleranz und Weltoffenheit, von bürgerlichen Freiheiten und föderaler Ordnung. Die Geschichte ist voller Brüche", sagte der SPD-Politiker.

31. Oktober 2016

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