Bischof Hein: Der Ökumenische Rat muss sichtbarer und wirksamer werden

Kassel/Trondheim (epd). Mehr Sichtbarkeit und mehr politische Wirksamkeit wünscht sich Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, künftig vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK).. Die Spannungen zwischen den Kirchen der Reformation und den orthodoxen Kirchen dürften sich nicht ständig in den Vordergrund schieben, sagte Hein dem Evangelischen Pressedienst (epd). Hein nimmt vom 22. bis 28. Juni an der Tagung des Zentralausschusses des ÖRK im norwegischen Trondheim teil.

Hein kündigte zudem seinen Rückzug aus dem Zentralausschuss an. Die Sitzung in Trondheim sei seine letzte. Er gehörte dem Gremium 13 Jahre lang an. In dieser Zeit habe er viele wertvolle Einblicke in andere Kirchen und Glaubensformen gewinnen können. Künftig wolle er sich vermehrt dem ökumenischen Engagement in Deutschland widmen, wo er Mitglied im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ist.

"Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens"

Auf der bevorstehenden ÖRK-Sitzung werde es unter anderem um die Frage gehen, wie sich der im südkoreanischen Busan beschlossene "Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens" momentan darstelle. Auch die Lage der Christen im vorderen Orient werde ein Thema sein. "Da müssen wir stärker politisch wirksam werden", sagte Hein. Wichtig sei das Beten für verfolgte Glaubensbrüder. "Die entscheidende Kraft der Christen ist das Gebet", sagte er.    

Die 10. ÖRK-Vollversammlung hatte im November 2013 im südkoreanischen Busan einen neuen Zentralausschuss gewählt. Dieser ist das höchste Leitungsgremium des ÖRK bis zur nächsten Vollversammlung und tagt alle zwei Jahre. Er führt die von der Vollversammlung angenommenen Richtlinien aus, beaufsichtigt den Haushalt des Rates und leitet die Programmarbeit.

21. Juni 2016

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