Bildhauer Patrick Niesel liefert Siegerentwurf für Luther-Gedenkmünze
Nürnberg (epd). Der Künstler Patrick Niesel aus Nürnberg ist happy: Sein Entwurf wird die geplante 20-Euro-Sondermünze zum 500. Reformationsjubiläum zieren. Das 18 Gramm schwere Geldstück soll im ersten Halbjahr 2017 auf den Markt kommen.
Als er sich für seinen Entwurf intensiv mit Luther beschäftigte, Bücher wälzte und im Internet recherchierte, sei er auf eine "sehr konträre Persönlichkeit" gestoßen, erzählt Niesel. Er sei erschrocken über Luthers Aussagen aus späterer Zeit zur Hexenverfolgung und über die Juden.
Zwölf Entwürfe im Wettbewerb
Die Gedenkmünze solle an den Beginn der Reformation erinnern, habe er sich aber schließlich gesagt und die negativen Aspekte der Luther-Schriften bei seiner Arbeit beiseite gelassen. Er habe zeigen wollen: "Vor 500 Jahren war das eine Zeit des Aufbruchs, die Zeit des Vetos Luthers gegen die Mächtigen", sagt Niesel.
Als einer von zwölf Künstlern war der Nürnberger, der im Erzgebirge aufgewachsen ist, zum Münzwettbewerb eingeladen. Er habe bereits zweite und vierte Preise bei solchen Wettbewerben errungen, die das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) ausschreibt, das wiederum zum Finanzministerium gehört. Aber noch nie ist ein Niesel-Entwurf tatsächlich auf einer deutschen Euro-Gedenkmünze realisiert worden.
"Die lineare Darstellung des Luther-Antlitzes unterstreicht in ihrer Modernität die Relevanz des Ereignisses für unsere Gegenwart", lobte die Jury des Münzwettbewerbs den Künstler. In den Rand der Münze wird das Luther zugeschriebene Zitat "Hier stehe ich und kann nicht anders" graviert. Damit der Name des Kopfs hinter der Münze nicht vergessen wird, finden sich dann ganz klein die Initialen: PN für Patrick Niesel.
13. Mai 2016
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