Sieben "Tore der Freiheit" zur Weltausstellung Reformation in Wittenberg
Sponsoren gesucht
Die Gewinner kommen von der Bauhaus-Universität Weimar, dem Fachbereich Design der Hochschule Düsseldorf, dem Fachbereich Gestaltung der Hochschule Mainz, der Fachhochschule Salzburg, der Universität Wien, der Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, der Hochschule für Technik Stuttgart und der Berliner Universität der Künste. Im Themenbereich "Kultur" wurden zwei erste Preise vergeben, die in Absprache mit den Studenten zusammengeführt werden sollen, wie der Geschäftsführer des Vereins Reformationsjubiläum 2017, Ulrich Schneider, sagte.
Für die Realisierung der sieben Torräume in den Wittenberger Wallanlagen stehen insgesamt etwa 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Nicht jeder der Entwürfe könne eins zu eins umgesetzt werden, sagte Schneider. Gesucht werden deshalb Sponsoren, die sich an den Kosten beteiligen.
Gegliedert nach den Themenbereichen "Welcome", "Spiritualität", "Jugend", "Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung", "Globalisierung", "Ökumene und Religion" sowie "Kultur" bilden die Tore das Gerüst für die Weltausstellung Reformation, an der sich laut Schneider bereits 50 Landeskirchen, Vereine und Organisationen beteiligen wollen.
Ausgewählt für den Bereich "Welcome" wurde beispielsweise ein Entwurf der Bauhaus-Universität Weimar für einen etwa 30 Meter hohen, schmalen und provisorischen Aussichtsturm am Wittenberger Bahnhof, mit dem ein "Perspektivwechsel" über die Stadt ermöglicht werden soll. Auf den Wänden des Turms sollen die 95 Thesen Martin Luthers stehen, die er 1517 an die Tür der Wittenberger Schlosskirche genagelt haben soll.
Probleme der Welt in die Idylle hineintragen
Im Themenbereich "Gerechtigkeit" sollen wiederum originale Flüchtlingsboote aus dem Mittelmeer auf dem Wittenberger Schwanenteich an das Schicksal der Asylsuchenden mahnen (Fachhochschule Salzburg). "Damit werden die Probleme der Welt auch in unsere Idylle hineingetragen", sagte Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos).
Bislang ist geplant, nur die Installation "Die Suche nach mir selbst" im Themenbereich "Spiritualität" auf dem Wittenberger Bunkerberg (Hochschule Düsseldorf) dauerhaft stehen zu lassen. Der Entwurf aus sich kreuzenden Edelstahl- und Metallstegen werde ein Geschenk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an die Stadt sein, wie die Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann, sagte. Was von den "Toren" nach 2017 noch weiter genutzt wird, "wird spannend", sagte Wittenbergs Oberbürgermeister. Begonnen wird mit den ersten Bauarbeiten im kommenden Jahr. Eröffnet werden die "Tore der Freiheit" im Mai 2017.
20. Juli 2015
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