„Eine der prägendsten Figuren des Landes verloren“ - Landesbischof Ulrich Fischer würdigt Marcel Reich-Ranicki

Frankfurt a.M. (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat den verstorbenen Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki als "eine der prägendsten Figuren des Landes" gewürdigt. "Marcel Reich-Ranicki wirkt nach - in dem, was er sagte und in dem, was er schrieb", schreibt der badische Landesbischof Ulrich Fischer, der in der EKD für Medienangelegenheiten zuständig ist, in einem Nachruf. Reich-Ranicki war am Mittwoch im Alter von 93 Jahren in Frankfurt am Main gestorben.

Bischof Fischer nannte den verstorbenen Publizisten einen "Meister der Sprache und Rhetorik" und erinnerte an die Holocaust-Gedenkstunde des Deutschen Bundestags am 27. Januar 2012, bei der Reich-Ranicki als Redner auftrat. Als Zeitzeuge habe er in bewegenden Worten an das Schicksal der Bewohner des Warschauer Ghettos erinnert. "Marcel Reich-Ranicki hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass wir sie nicht vergessen."

"Es gehörte zu seinen Charakterzügen, dass er für Takt und Diplomatie keinen Sinn hatte", schreibt Fischer in dem Nachruf. "Danach ist nichts", habe er auf die Frage nach dem Jenseits geantwortet: "Umso mehr wünsche ich ihm, dass er sich in diesem Punkt geirrt hat."

19. September 2013

 

Weitere epd-Meldungen