Bremische Kirche sucht mit Wahlmarathon neue Führung
Bremen (epd). Die Bremische Evangelische Kirche sucht eine neue Führung: Mit der konstituierenden Sitzung des Kirchenparlamentes an diesem Donnerstag startet Deutschlands einzige Stadtkirche in einen Wahlmarathon, der nach Angaben von Kirchensprecherin Sabine Hatscher bis in den Mai reicht. Schon am 14. März soll unter anderem die Position des theologischen Repräsentanten der Kirche wieder besetzt werden. Der bisherige Amtsinhaber Renke Brahms (56), auch Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), könnte auch Bremens neuer Leitender Geistlicher werden.
Das Amt des sogenannten "Schriftführers" der Bremischen Evangelischen Kirche wird wie alle anderen leitenden Positionen der Kirche alle sechs Jahre gewählt - so lange dauert die Legislaturperiode der Synode. "Ich kandidiere erneut", sagte Brahms dem epd. Ein Gegenkandidat oder eine Gegenkandidatin für den Posten ist Hatscher zufolge derzeit nicht in Sicht. Aber das kann sich zumindest theoretisch noch ändern.
Am Donnerstag wird als erster Schritt ein Nominierungsausschuss bestimmt. Er sammelt bis Mitte März Namen für unterschiedliche Leitungspositionen und Gremien - auch für die Nachfolge von Kirchenpräsidentin Brigitte Boehme (72), die nicht mehr kandidiert.
Zur Bremischen Evangelischen Kirche gehören 61 Gemeinden mit rund 220.000 Mitgliedern. Die Gemeinden liegen alle auf bremischem Stadtgebiet - außer der "Großen Kirche", der einzigen Gemeinde der Bremischen Evangelischen Kirche in Bremerhaven. Die Synode der bremischen Landeskirche, der "Kirchentag", setzt sich aus 140 Delegierten zusammen.
Aufgrund der besonderen basisorientierten Verfassung gibt es in der bremischen Kirche keinen Bischof. Hier übernimmt der Schriftführer die Aufgaben des theologischen Repräsentanten. Der Titel eines Landesbischofs ist in Bremen auch deshalb verpönt, weil in der NS-Zeit nach dem Führerprinzip ein "Landesbischof" ernannt wurde: Das Amt übernahm damals Heinrich Weidemann als Vertreter der NS-treuen "Deutschen Christen".
22. Januar 2013
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