EKD-Synode endet mit Appell zu Gerechtigkeit

Magdeburg (epd). Mit einem Aufruf zu weltweiter Gerechtigkeit und zur Bewahrung der Schöpfung ist am Mittwochabend in Magdeburg die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Ende gegangen. Im Abschlussgottesdienst sagte der westfälische Präses Alfred Buß, die Christen müssten an der Seite Gottes zu ihren Mitmenschen gehen, um Gerechtigkeit, Liebe und Wahrheit in die Welt zu bringen. Maßstab des Handelns müsse "die Perspektive der neuen Welt Gottes" sein, auch wenn nicht alle Probleme gelöst werden könnten.

Buß kritisierte in seiner Predigt das Ausmaß von Umweltzerstörung und Ungerechtigkeit sowie die Selbstüberschätzung des Menschen. "Wir nehmen das Leben wie einen Steinbruch, machen die Atmosphäre zur Müllhalde, manipulieren an den Bausteinen des Lebens und streben danach, grenzenlose Wesen zu werden", sagte der Theologe laut Redetext. Die Welt sei aus den Fugen geraten, "Krisen überlagern und verstärken sich".

So sei der Ausstoß von Klimagasen noch nie so hoch gewesen wie heute, beklagte Buß, der zu den führenden Vertretern der bundesweiten Klima-Allianz gehört: "Auf den Äckern der Armen wächst der Stoff für den Sprit und das Fleisch der Reichen. Und auf Lebensmittelpreise wird spekuliert an den Börsen." Stattdessen müsse auch kommenden Generationen "Raum zum Leben" gelassen und auch den Schwächsten "Anteil an der Fülle des Lebens" gegeben werden.

Die EKD-Synode hatte am Mittwoch zum Schluss ihrer Jahrestagung das umstrittene Streikverbot und den Verzicht auf Aussperrungen in einem Kirchengesetz festgeschrieben. In einer Erklärung zum Thema Mission ermutigt das Kirchenparlament zu geistlicher Konzentration auf das Wesentliche.

10. November 2011

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