Göring-Eckardt: Kirche als Vorbild für Reformfähigkeit

Hannover (epd). Die evangelische Kirche kann nach Ansicht von Synodenpräses Katrin Göring-Eckardt in Sachen Reformfähigkeit ein Vorbild sein. "Machen wir es doch den anderen vor, den Renten-, Wehrpflicht-, Gesundheits- und Sonst-was-Reformern. Machen wir vor, wie das geht, Reform - und doch man selbst bleiben", sagte Göring-Eckardt in ihrem Bericht vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Sonntag in Hannover. Mit dem Reformprozess habe ein "nachhaltiges Wirtschaften" in der Kirche eingesetzt.

Lange Zeit sei in der Kirche nur gerodet, aber nicht aufgeforstet worden, sagte die Synodenpräses. Gerade auf dem Land sei besonders viel eingeschlagen worden ohne aufzuforsten. Die einen klammerten sich an die alten Strukturen, die nicht mehr zu finanzieren seien. Die anderen wollten mit städtischen Mitteln ländliche Probleme lösen. Mit dem Reformprozess habe das Aufforsten begonnen. Die Grünen-Politikerin Göring-Eckardt regte an, diesen Prozess stärker mit der Reformationsdekade bis 2017 zu verbinden: "Wir wollen ja nicht uns selbst feiern, sondern wir wollen das Evangelium feiern und eine Kirche sein, die dieses Evangelium von der Freiheit feiert."

Der Reformprozess lade alle Menschen in der evangelischen Kirche ein, die eine Orientierung darüber suchen, "was uns als Evangelische trägt und was uns in der Zukunft tragen wird", sagte die Präses der EKD-Synode und Vizepräsidentin des Bundestages. Sie rief dazu auf, wieder mehr Theologie zu wagen. Selber theologisch sprach- und auskunftsfähig zu werden und das Priestertum aller Getauften ernst zu nehmen und nicht an andere zu delegieren, "macht Mühe und ist wunderbar", fügte sie hinzu.

08. November 2010

Mündlicher und schriftlicher Bericht des Präsidiums der EKD-Synode

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