Kirchen fordern mehr Anerkennung für Asylsuchende

Hannover/Bonn (epd). Die Kirchen fordern mehr Anerkennung für Asylsuchende und sogenannte Geduldete. Für das Problem der Kettenduldungen, bei denen Ausländer in Deutschland kein dauerhaftes Aufenthaltsrecht bekommen, müsse eine "grundsätzliche Lösung" gefunden werden. Das gelte vor allem für in Deutschland aufgewachsene Kinder, erklärten am Montag der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, sowie Metropolit Augoustinos, griechisch-orthodoxer Metropolit von Deutschland

Anlass ist die Interkulturelle Woche 2010, zu der die Kirchen bundesweit vom 26. September bis 2. Oktober aufrufen. "Auch humanitäre Aspekte müssen berücksichtigt werden", hieß es. Alte, kranke oder traumatisierte Menschen könnten die strengen Bedingungen für einen dauerhaften Aufenthalt nicht erfüllen.

Die Kirchen begrüßten zudem, dass die Bundesregierung das sogenannte Asylbewerberleistungsgesetz überprüfen will: "Menschen, die sich nicht nur vorübergehend während eines kurzen Asylverfahrens in Deutschland aufhalten, dürfen nicht über Jahre hinweg von sozialer Teilhabe ausgeschlossen und auf die bloße Existenzsicherung verwiesen werden."

Migranten stießen in der deutschen Gesellschaft auf Ausgrenzung, Diskriminierung und Abwehr, wird beklagt. Der Zugang zum Arbeitsmarkt, gleiche Bildungschancen oder umfassende gesellschaftliche Beteiligungsmöglichkeiten dürften nicht nur mit Worten gefordert werden.

03. Mai 2010

Interkulturelle Woche 2010

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