"Terre des hommes": Mehr Geld für Kinder in Entwicklungsländern

Berlin (epd). Die Bundesregierung muss nach Einschätzung von "terre des hommes" mehr Geld für Kinder in Entwicklungsländern bereitstellen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise habe dramatische Auswirkungen für Mädchen und Jungen in vielen Ländern des Südens, erklärte die Vorsitzende der Hilfsorganisation, Ursula Pattberg, am Mittwoch in Berlin. Ein "Schutzschirm" für Kinder sei nötig, betonte sie. Was für Banken möglich sei, müsse auch für Kinder in Afrika, Asien und Lateinamerika möglich sein.

Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hat die Krise in rund 40 Prozent aller Entwicklungsländer die Armut verschärft. Zu den besonders gefährdeten Ländern zählen Kambodscha, Mali, die Mongolei und Sambia. ILO-Direktor Wolfgang Heller empfahl mehr Programme, mit denen Schulbildung für Kinder sowie sozialer Schutz für arme Familien und insbesondere der Zugang zu Mikrokrediten ermöglicht wird.

Die Bundesregierung dürfe nach dem Versagen des Wirtschafts- und Finanzsystems den Kernbereich sozialer Entwicklung nicht vernachlässigen, unterstrich Pattberg. Gerade jetzt müsse in Grundbildung, Gesundheitsversorgung und Geschlechtergerechtigkeit investiert werden. Nach Prognosen der Vereinten Nationen leben heute bis zu 145 Millionen Menschen mehr in absoluter Armut als dies vor der Krise der Fall war. Insgesamt werde die Zahl auf über eine Milliarde Menschen geschätzt. Besonders betroffen seien Frauen und Mädchen.

17. Februar 2010

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