EKD-Kulturbeauftragte: Kirchen sollen gefallener Soldaten gedenken

Berlin (epd). Die Kirche sollte sich nach Ansicht der evangelischen Kulturbeauftragten Petra Bahr an öffentlichen Gedenkfeiern für gefallene Bundeswehrsoldaten beteiligen und dabei eigene Akzente setzen. Aus staatlichen Gedenkritualen an dem entstehenden Ehrenmal in Berlin dürfe "auf gar keinen Fall" ein neuer Heldenkult werden, der "als Legitimation für die Beteiligung Deutschlands an kriegerischen Konflikten dient", sagte die Theologin der Berliner Wochenzeitung "Die Kirche".

Die Kirche müsse sich deshalb auf ihre Weise mit christlichen Trauerfeiern an dem Gedenken beteiligen, forderte die Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Damit könne auch sichergestellt werden, dass "der Staat seine Rituale nicht selbst religiös auflädt".

Gefallene Soldaten der Bundeswehr hätten in jedem Fall ein Recht auf ein öffentliches Gedenken, da sie vom Parlament im Namen der Bevölkerung zu Einsätzen in Krisenregionen geschickt wurden und einen anderen Tod gestorben seien, "als der Motorradfahrer, der gegen einen Baum gefahren ist", so Bahr. Der christliche "Blick der Barmherzigkeit und des Mitleidens" erfasse auch Soldaten, unabhängig davon, wie man selbst zu den Einsätzen der Bundeswehr stehe.

23. April 2009

Kulturbeauftragte Petra Bahr

Weitere epd-Meldungen