Rüttgers betont Bedeutung von Werten

idea-Logo Düsseldorf (idea) – Für eine Abkehr vom Materialismus und eine Hinwendung zu Werten hat sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ausgesprochen. „Wer eine klare Vorstellung von der Zukunft haben will, braucht in der Gegenwart einen Kompass“, sagte der CDU-Politiker am 26. Februar in Düsseldorf vor rund 3.600 Teilnehmern des Kongresses christlicher Führungskräfte.

Bei den Vorschlägen zur Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise vermisse er Ideen, bei denen es um Werte gehe. Für ihn habe der Kongress unter dem Motto „Mit Werten in Führung gehen“ an dieser Stelle eine wichtige Aufgabe. Bei den meisten Ideen gehe es ums Geld, bei den wenigsten um Grundsätze, sagte Rüttgers. Er sprach sich in seinem Grußwort zudem für eine neue Debatte über „unsere Leitkultur“ aus. Zwar sei der Begriff in der Vergangenheit - zum Teil bewusst - falsch verstanden worden im Sinne einer Herrschaftskultur. Nach seiner Definition meine der Begriff aber das genaue Gegenteil - „eine Kultur, die abgeleitet ist aus den Werten des christlich-jüdischen Abendlandes und den Werten der Aufklärung.“ In dieser Debatte sollte es am Ende für selbstverständlich erachtet werden, „dass Werte schaffen und Werte haben eins sein können und eins sein müssen“.

Kritik: Krise wird nicht analysiert
Der Ministerpräsident kritisierte zudem die fehlende Aufarbeitung über die Gründe der Krise. Er vermisse die Analysen der Verbände und Institutionen, der Börsen und Banken, die vorher die Spielregeln bestimmt hätten. Zudem mahnte er Selbstverpflichtungen an, „damit wir in fünf Jahren nicht wieder vor einem ähnlichen Scherbenhaufen stehen“. Ferner bemängelte Rüttgers, dass sich jene, die „neoliberale Irrlehren“ verbreitet hätten, aus der Öffentlichkeit zurückzögen. Sie müssten sich stellen und sagen, was sie falsch gemacht hätten.

Rüttgers eröffnet Kongressausstellung
Im Anschluss an sein Grußwort eröffnete der Ministerpräsident die Ausstellung des Kongresses. 270 Aussteller präsentieren sich bis zum 28. Februar mit ihren Dienstleistungen, Produkten und Projekten. Vor Journalisten hob Rüttgers hervor, welche Rolle christliche Werte in seinem Alltag spielen. Unter anderem versuche er, jeden Tag sich die Zeit zu nehmen, um zur Ruhe zu kommen. Rüttgers: „Christen nennen das Beten.“ Veranstalter des Kongresses ist die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar/Mittelhessen) in Zusammenarbeit mit der Firma tempus-Zeitplansysteme (Giengen bei Ulm).

26. Februar 2008

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