Kirchen zu Karfreitag: Kreuz ist Symbol für Erlösung

Frankfurt a.M. (epd). Evangelische Kirchen haben in ihren Karfreitagsbotschaften zu Mitleid und Solidarität mit den Schwachen aufgerufen. Jesu Tod am Kreuz sei ein Symbol dafür, dass erlittenes Leid nicht die Folge von eigener Schuld sei, erklärte der Schleswiger Bischof Hans Christian Knuth. Nach Auffassung des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Peter Steinacker ist der Kreuzestod Jesu Christi die Antwort Gottes auf die Spirale der Gewalt.

Steinacker: "Gott hat sich selber in diesen Kreislauf der Gewalt begeben, um an unserer Stelle das Verhängnis zu lösen. Er hat alle Schuld der Welt auf den schuldlosen Christus gehäuft und ist ans Kreuz gegangen, wo eigentlich wir hingehörten." Indem Jesus Christus den Jüngern nach dem biblischen Bericht erklärt habe, dass Gott den Tod um der Menschen willen auf sich genommen habe, sei das Kreuz zum Zentrum des christlichen Glaubens geworden.

Das Kreuz Jesu ist nach den Worten von Bischof Knuth auch heute von entscheidender Bedeutung für das Überleben der Menschheit. Am Kreuz erkenne man, dass Gottes Liebe auch in Momenten des Leidens und der Trauer vorhanden sei, schreibt Knuth in einem Grußwort. Das Kreuz sei auch ein Zeichen dafür, dass sich die christliche Religion nur gewaltlos behaupten könne und wolle, so Knuth weiter. "Nicht durch Bomben oder Waffengewalt, nicht durch Geld oder Macht, sondern allein durch das Wort vom Kreuz."

Am Karfreitag erinnern Christen an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Nach christlichem Verständnis leidet Gott in Gestalt des unschuldig gekreuzigten Jesus gemeinsam mit seiner gequälten Schöpfung. Der Karfreitag ist damit zugleich die Antwort des Christentums auf das Böse in der Welt. Das Christentum wurde so zur Religion des Kreuzes und das Kreuz Symbol für Mitleid und die Erlösung vom Tod. Alle christlichen Konfessionen sind sich heute einig: Im Leben und Sterben Jesu ist "Gott selbst zur Welt gekommen". Das Kreuz symbolisiert damit auch die Zuwendung Gottes zu den Ärmsten und Schwächsten.

20. März 2008

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