Jugendkongress "Christival" gegen Kritik verteidigt
Bremen/Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat den Jugendkongress "Christival" vom 30. April bis 4. Mai in Bremen gegen Kritik in Schutz genommen. Der EKD-Ratsvorsitzende, der Berliner Bischof Wolfgang Huber, habe seine frühere Zusage zu einem Besuch des Kongresses nach den öffentlichen Diskussionen der vergangenen Wochen bekräftigt, bestätigte die EKD am Mittwoch eine Pressemitteilung des Christivals.
Das evangelische Treffen war in die Schlagzeilen geraten, weil der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Bündnis 90/Die Grünen) das Programm aufgrund eines mittlerweile gestrichenen Seminares gegen Homosexualität scharf kritisiert hatte. Das eine Seminar sei nicht repräsentativ für das breit angelegte Programm des Jugendtreffens, schreibt der EKD-Kirchenamtspräsident Hermann Barth der Mitteilung zufolge an den Christival-Vorsitzenden Roland Werner. Die Angriffe seien diffamierend.
"Die EKD teilt zwar nicht die sehr weitgehenden Vorstellungen der Seminaranbieter über die Therapiebedürftigkeit von Homosexualität und ihre Zugänglichkeit für Therapie. Was sie allerdings nicht unwidersprochen lassen kann, ist die Verunglimpfung der Kreise, die die Überzeugungen der Anbieter des Seminars teilen", heißt es in dem Brief. Es sei eine nicht zu rechtfertigende Herabsetzung, pauschal von "religiösen Fundamentalisten" zu sprechen.
Anfang März hatten sich bereits leitende Repräsentanten evangelischer Landeskirchen in einer Erklärung solidarisch mit dem "Christival" gezeigt. Weitere Kritik an dem Festival unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) entzündete sich an einem Seminar gegen den Schwangerschaftsabbruch. Der vorgesehene Referent Markus Arnold kommt aus dem Heidelberger Verein "Die Birke", der den Schutz des Lebens radikal vertritt. Organisationen wie "pro familia" stufen das Seminar unter der Frage "Sex ist Gottes Idee - Abtreibung auch?" als frauenfeindlich ein.
Bisher haben sich nach Angaben der Organisatoren rund 13.000 Jugendliche zum Christival angemeldet. Die Teilnehmer kämen aus dem ganzen Bundesgebiet. Zielgruppe seien Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Der Streit um das Programm hat dem Kongress nach den Worten von Geschäftsführer Heiko Linke genützt und zu einem Boom von Frühbuchern geführt.
19. März 2009
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