Bischof Huber gedenkt Tsunami-Opfer - Biblische Jahreslosung 2008

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat der Opfer der Tsunami-Katastrope vor drei Jahren in Südostasien gedacht. Damals sei eine Luftbrücke der Nächstenliebe entstanden, erklärte der Berliner Bischof am Donnerstag in Hannover. Sie habe die Welt verändert. Damals sei zu erkennen gewesen, dass Globalisierung sich nicht in wirtschaftlicher Zusammenarbeit erschöpfe. Wer anderen helfe, danke damit für das ihm von Gott geschenkte Leben.

"Global denken kann nur, wer auch bereit ist, global zu fühlen. Dem Hochmut globaler Weltherrschaft tritt die Demut globalen Mitgefühls entgegen", so Huber in einer Auslegung der biblischen Jahreslosung 2008 "Jesus Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben" aus dem Johannesevangelium. Wo Menschen angesichts von Tod und Leid verzagt hätten, sei Gott selbst neben die Verzagten getreten, "neben Einheimische, Reisende oder Helfer", so Huber weiter.

"Wo unsere Seele nicht nachkommt, ist Gottes Geist schon da und vertritt uns. Wo unsere Hoffnung zerbrochen ist, hält er den Raum der Hoffnung offen: Ich lebe und ihr sollt auch leben", interpretiert Huber den biblischen Text: "Wir Menschen empfangen mehr, als wir geben können. Aus dieser Demut erwächst eine Haltung, in der wir entschieden für das Leben anderer eintreten, weil wir wissen, dass unser Leben ein Geschenk ist."

Die Jahreslosung ist ein Vers aus der Bibel, der in jedem Jahr von der "Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen" bestimmt wird. Jahreslosungen werden seit 1934 veröffentlicht. Seit 1969 beteiligt sich auch die römisch-katholische Kirche an der Auswahl.

28. Dezember 2007

EKD-Pressemitteilung zum Thema

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