Kirchentags-Pfarrer Uwe Seidel ist tot

Fulda/Düsseldorf (epd). Einer der bekanntesten Pfarrer des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Uwe Seidel (70), ist tot. Wie die Geschäftsstelle des Kirchentags am Freitag in Fulda mitteilte, starb der ehemalige Kölner Pfarrer nach langer Krankheit am Mittwochabend (19.12.) in Düsseldorf. Seidel gehörte zu den Erfindern der Liturgischen Nacht und des Lateinamerikatags, die auf den Kirchentagen eine hohe Anziehungskraft vor allem auf junge Teilnehmer ausübten.

"In Uwe Seidel verliert der Deutsche Evangelische Kirchentag einen Initiator, Impulsgeber und inspirierenden Gestalter des liturgischen Aufbruchs, der weit über die Kirchentage hinaus in die christlichen Gemeinden gewirkt hat", würdigte die Geschäftsstelle des Kirchentags den Verstorbenen. Auch die Evangelische Kirche im Rheinland ehrte Seidel. "Uwe Seidel verdanken wir viele Impulse für eine erneuerte und lebendige Liturgie in unseren Gottesdiensten", erklärte Präses Nikolaus Schneider in Düsseldorf.

Seidel gestaltete auf dem Kirchentag 1973 in Düsseldorf die erste Liturgische Nacht, die zum Vorbild neuer Gottesdienstformen bis in die Gegenwart wurde. Er prägte zusammen mit Piet Janssens, Fritz Baltruweit und anderen die "Lebendige Liturgie" der Kirchentage. An dem häufig überfüllten Lateinamerikatag der Kirchentage wirkten unter Seidels Regie Prominente wie Dorothee Sölle, Eugen Drewermann und Ernesto Cardenal mit.

Gemeinsam mit dem Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch trug Seidel Übertragungen der biblischen Psalmen vor. Auf Hüschs Wunsch hin leitete Seidel nach dem Tod des Kabarettisten vor zwei Jahren dessen Trauerfeier. Seidel veröffentlichte seine Anregungen zu einer lebendigen Liturgie in Büchern über Gottesdienstmodelle und in Liederbüchern.


21. Dezember 2007

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