Weihnachtsmarken: Christi Geburt für 80 Cent

Evangelisches Grafikerpaar gestaltet Wohlfahrtsbriefmarken für Weihnachten

Von Ruth Neufeld (epd)

München (epd). Maria im blauen Sternenmantel, das Jesuskind auf dem Schoß, stilisierte Rosen im Hintergrund, Ochs und Esel an der Seite: So sieht die Weihnachtsgeschichte im Briefmarkenformat aus. Gerade 35 mal 35 Millimeter groß sind die beiden Kunstwerke, die das Grafikerpaar Lorli und Ernst Jünger im Auftrag des Bundesfinanzministeriums für die Wohlfahrtsmarkenreihe 2007 entworfen hat. Wer den Zuschlag von 25 beziehungsweise 20 Cent pro Marke nicht scheut, kann seine Weihnachtspost mit den farbenprächtigen Szenen aus dem Lukas-Evangelium schmücken.

Die Entwürfe sind traditionell und modern zugleich: Drei farbenprächtig gekleidete Könige mit Turban folgen auf dem Postwertzeichen zu 45 Cent einem Stern durch die Wüste. Die Muster der Mäntel und die Gesichter haben die Grafiker durch Collagentechnik in Szene gesetzt - "dann wirkt das nicht so bilderbuchmäßig", erklärt Lorli Jünger.

Die Jüngers, Gemeindemitglieder der evangelischen Himmelfahrtskirche München-Pasing, sind Briefmarkenexperten. Seit 1980 nehmen sie an den Wettbewerben des Finanzministeriums teil, rund 100 ihrer Entwürfe sind seither auf Briefen und Postkarten um die ganze Welt gereist.

"Das Reizvolle ist, dass man sich mit sehr vielen Themen beschäftigen muss", sagt Lorli Jünger. Denn der Auftraggeber macht genaue Vorgaben, ob er berühmte Maler, historische Wappen, physikalische Gesetze, die europäische Vereinigung oder das Kriegsende im Miniaturformat sehen will. Für Ernst und Lorli Jünger ist dabei immer wichtig, das Thema auf den Punkt zu bringen, damit der Betrachter auf den ersten Blick weiß, worum es geht.

Philatelisten sind die beiden Grafiker, die seit 1961 verheiratet sind und genauso lange zusammen arbeiten, nicht. "Wir kaufen gern schöne Marken aus dem Ausland oder von Kollegen - aber nicht, um sie zu sammeln, sondern um sie zu verwenden", sagt die bekennende Briefeschreiberin Lorli Jünger. Und sie freut sich, wenn sie Post mit ihren eigenen Marken bekommt.

Zu Weihnachten stehen die Chancen gut: Nicht nur die Wohlfahrtsmarken stammen aus dem Atelier der Jüngers, sondern auch die neue Marke zum 100. Geburtstag von Astrid Lindgren.

17. Dezember 2007

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