Bischof Huber feiert mit Soldaten im Kosovo Advent

Hannover (epd). Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, wird an diesem Wochenende die deutschen Soldaten im Kosovo besuchen. Bischof Huber feiert am dritten Advent einen Gottesdienst mit deutschen Soldaten im Lager Prizren, wie die EKD am Dienstag in Hannover mitteilte. Das Programm für den Besuch vom 15. bis 17. Dezember sieht zudem Begegnungen mit Vertretern der UN-Übergangsverwaltung, Verantwortlichen der internationalen Schutztruppe KFOR, örtlichen Religionsvertretern und den Militärseelsorgern vor.

Der Besuch Hubers findet in einer Phase statt, in der Vorentscheidungen über den künftigen Status des Kosovo anstehen. Am Montag lief die Frist für den letzten Vermittlungsversuch zwischen Kosovaren und Serben ab, den die Troika aus EU, USA und Russland vor vier Monaten eingeleitet hatte. In einem Bericht an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verzichteten sie wegen unversöhnlicher Positionen auf einen Lösungsvorschlag zum künftigen Status. Am 19. Dezember soll der Bericht im UN-Sicherheitsrat debattiert werden. Die NATO hatte in der vergangenen Woche beschlossen, ihr Engagement im Kosovo fortzusetzen und mit der derzeit gut 16.000 Mann starken KFOR-Truppe auch künftig dort präsent bleiben.

Die Bundeswehrangehörigen erfüllten eine wichtige Aufgabe zum Aufbau und zur Stabilisierung des Kosovo, erklärte der EKD-Ratvorsitzende, der vom evangelischen Militärbischof Peter Krug begleitet wird. Mit dem Besuch wolle er diesen Beitrag für eine friedliche Zukunft des Kosovo würdigen und sich ein Bild vom Dienst der Soldaten und Soldatinnen sowie der politischen Situation machen. Im Kosovo sind derzeit vier Militärpfarrer aus Deutschland, zwei evangelische und zwei katholische.

Die Bundeswehr stellt rund 2.800 Soldaten für den NATO-geführten Kosovo-Einsatz. Der Bundestag hatte die deutsche Beteiligung an der Schutztruppe zuletzt im Juni um ein Jahr verlängert. Die KFOR-Truppe, die derzeit vom französischen Generalleutnant Xavier Bout de Marnhac kommandiert wird, umfasst rund 16.000 Soldaten aus 24 Nationen. Die UN-Übergangsverwaltung wird von dem deutschen Diplomaten Joachim Rückert geleitet. Weitere Gesprächspartner der EKD-Delegation sind der serbisch-orthodoxe Bischof Teodosije, der zugleich Abt des Klosters Decani ist, sowie Mufti Ali Meza von Prizren.

12. Dezember 2007

Pressemitteilung "EKD-Ratsvorsitzender besucht den Kosovo"

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