"Brot für die Welt" eröffnet Spendenaktion

Kassel (epd). Die Direktorin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, erwartet bei der am Sonntag beginnenden Sammelaktion wieder eine Zunahme der Spenden. "Der Tsunami, der die Spendenbudgets der Menschen stark beansprucht hat, ist vorbei", sagte die evangelische Theologin am Mittwoch in Kassel. "Brot für die Welt" betreibt langfristige Entwicklungsarbeit in armen Ländern. 2006 waren die Spendenerlöse mit 51,5 Millionen Euro leicht rückläufig.

Die 49. Sammelaktion wird am ersten Advent mit einem Gottesdienst in Marburg eröffnet. Im Mittelpunkt steht die bäuerliche Landwirtschaft. "Wir sind der Überzeugung, dass nur eine funktionierende bäuerliche Landwirtschaft das Rückgrat der Ernährung der gesamten Menschheit ist", sagte Füllkrug-Weitzel. Eine Liberalisierung und Industrialisierung lehnte sie ab: "Mit diesen Rezepten bekämpft man die Hungernden, aber nicht den Hunger." 60 Prozent der 854 Millionen Hungernden in der Welt seien Kleinbauern und Landarbeiter.

Besorgt äußerte sich Füllkrug-Weitzel auch über den rasch wachsenden Anbau von Energiepflanzen. In vielen Ländern Südamerikas würden ganze Landstriche in industrielle Monokulturen für Agrokraftstoffe umgewandelt. So seien allein in Brasilien zwischen 1985 und 1996 mehr als 5,3 Millionen Menschen vertrieben oder umgesiedelt worden.

Die Direktorin von "Brot für die Welt" ermutigte auch Einzelne zum Handeln. "Jeder Mensch verhält sich politisch mit dem, was er jeden Tag einkauft", erläuterte sie. Wer sich Shrimps auf die Pizza lege, beteilige sich an der "Verseuchung" von Ackerfläche, die bei Shrimps-Produktion entstehe. Füllkrug-Weitzel warb stattdessen für Lebensmittel aus fairem Handel.

28. November 2007

Brot für die Welt


Kleinbauern und indianische Gemeinschaften im Mittelpunkt

Kassel/Mainz (epd). Am ersten Advent werden die weihnachtlichen Spendenaktionen von "Brot für die Welt" und Adveniat mit festlichen Gottesdiensten eröffnet. Die evangelische Hilfsaktion "Brot für die Welt" rückt dabei die bäuerliche Landwirtschaft als Rückgrat der Welternährung in den Mittelpunkt, wie Direktorin Cornelia Füllkrug-Weitzel am Mittwoch in Kassel mitteilte. Der Eröffnungsgottesdienst am Sonntag findet in Marburg statt.

Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat unterstützt mit der neuen Aktion vor allem die indianische Bevölkerung. Den Menschen in Südamerika soll vermittelt werden, dass sie Teil der "weltkirchlichen Gemeinschaft" sind, wie der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, betonte. Zum Eröffnungsgottesdienst am Sonntag im Mainzer Dom wird auch Bundespräsident Horst Köhler erwartet.

"Brot für die Welt" erhofft sich bei der diesjährigen Aktion wieder mehr Spenden, die im vergangenen Jahr mit 51,5 Millionen Euro leicht rückläufig waren. In der Agrarpolitik wandte sich Füllkrug-Weitzel gegen eine Liberalisierung: "Mit diesen Rezepten bekämpft man die Hungernden, aber nicht den Hunger." 60 Prozent der 854 Millionen Hungernden in der Welt seien Kleinbauern und Landlose. Besorgt äußerte sie sich auch über den Anbau von Energiepflanzen, der in Südamerika ganze Landstriche in Monokulturen verwandelt habe.

Der katholische Erzbischof von La Paz, Edmundo Abstoflor, sagte zur Adveniat-Aktion, die indianischen Gemeinschaften fühlten sich in ihrer Heimat an den Rand gedrängt: "Sie sind von den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen." In den Anden lebe ein Großteil der indigenen Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Im vergangenen Geschäftsjahr erhielt Adveniat mehr als 75 Millionen Euro Spenden.

28. November 2007

Weitere epd-Meldungen