Evangelische Kirche ruft zu Einsatz für Frieden im Sudan auf

Hannover (epd). Zwei Tage vor Beginn von Friedensverhandlungen für die sudanesische Krisenregion Darfur hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) um Einsatz für Versöhnung in dem afrikanischen Land geworben. Zu den Verhandlungen in der libyschen Hauptstadt Tripolis gebe es keine überzeugende Alternative, erklärte der EKD-Sudanbeauftragte Gerrit Noltensmeier am Donnerstag in Hannover. In Darfur lebten viele Flüchtlinge unter erbärmlichen Lebensumständen. Der karge Boden werde kaum noch bestellt, Hunger und Krankheiten breiteten sich aus.

Für nachhaltigen Frieden sei mehr nötig als der geplante UN-Blauhelmeinsatz in der Region, so Noltensmeier weiter. Soldaten seien kein Ersatz für konstruktives Agieren der internationalen Politik und die Versöhnungsarbeit von Kirchen und Nichtregierungsorganisationen.

Die geplanten Friedensverhandlungen, die UN-Generalsekretär Ban Ki Moon eingefädelt hatte, werden vielfach mit Skepsis betrachtet. Mehrere Rebellengruppen haben ihre Boykott angekündigt.

In Darfur kämpfen seit 2003 Rebellen, Regierungsarmee und mit ihr verbündeten Milizen gegeneinander. Mindestens 200.000 Menschen kamen nach UN-Schätzungen ums Leben. Mehr als 2,5 Millionen wurden vertrieben. In den vielschichtigen Konflikten äußerten sich auch Verbitterung und Enttäuschung von Menschen, die sich in einem eher entlegenen Teil des Landes von der Regierung "vernachlässigt, missbraucht und verlassen" glaubten, urteilte Noltensmeier.

25. Oktober 2007

EKD-Pressemitteilung "Alle Kräfte für den Frieden im Sudan mobilisieren"

EKD-Sudanbeauftragter Gerrit Noltensmeier

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