EKD reagiert auf Tod von Kempowski mit "großer Trauer"

Hannover (epd). Mit "großer Trauer" hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auf den Tod des Schriftstellers Walter Kempowski reagiert. Ihm sei es gelungen, Geschichte "so sehr mit erzähltem Leben zu verbinden, dass eine große Leserschaft sich seinen Romanen und Erzählungen anvertraute", würdigte der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, das Werk des 78-Jährigen. Huber sprach der Familie des Autors zugleich sein Mitgefühl aus.

In den Büchern Kempowskis werde ein Zugang zum Alltagsleben im Nationalsozialismus, in DDR und Bundesrepublik eröffnet, das in der Geschichtsschreibung lange zu kurz gekommen sei, schreibt Huber in seinem Brief: "Walter Kempowskis Familiengeschichten sind alltagsgesättigt und kommen doch immer ohne idyllische Verklärung aus." Nie fehle der Humor, der sich Freiheit verschafft gegenüber der Bedrängnis von Diktatur und Terror.

Kempowski, der in Nartum bei Bremen lebte, war in der Nacht zum Freitag einem Krebsleiden erlegen. Er gehört zu den am meisten gelesenen deutschen Autoren und gilt als Chronist des deutschen Bürgertums. Zu seinen bekanntesten und erfolgreichsten Werken zählen die Romane "Tadellöser & Wolff" sowie "Uns geht's ja noch gold".

08. Oktober 2007

EKD-Pressemitteilung "Seine Sprache bleibt"

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