EKD-Experte: Pflege nicht nur wirtschaftlich betrachten

Oldenburg (epd). Der Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Professor Gerhard Wegner, hat davor gewarnt, die Pflege ausschließlich wirtschaftlich zu betrachten. Soziale Arbeit mit Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, sei der Kern der Menschlichkeit, sagte der Theologe am Dienstag bei einer Diakonie-Veranstaltung in Oldenburg. Diese Arbeit lasse sich prinzipiell nicht angemessen bezahlen und ökonomisieren.

Wegner warb für mehr gesellschaftliche Anerkennung der Pflege. Gleichzeitig müsse ein "Produzentenstolz" der Pflegenden entwickelt werden. Gute Dienstleistungen in der Pflege hingen entscheidend von der Qualifikation und Motivation der Beschäftigten ab. "Das, worum es geht, ist nichts Greifbares: eine Atmosphäre, ein Lächeln, ein liebevolles Anfassen", sagte der Sozial-Experte. Die Qualität der Arbeitsleistung sei nicht von der Beziehung zwischen den Pflegenden und den Patienten abzulösen.


25. September 2007