Europäische Protestanten treffen EU-Parlamentspräsident Pöttering

Brüssel (epd). Der Rat der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) ist zu einem Gespräch mit dem Präsidenten des Europaparlaments, Hans-Gert Pöttering (CDU), zusammengekommen. Beide Seiten hätten sich für eine Stärkung des Dialogs zwischen Politik und Kirchen in Europa ausgesprochen, teilte die GEKE nach dem Treffen am Dienstag in Brüssel mit. Auch die Themen interkultureller Dialog und das Recht auf Religionsfreiheit und Religionskritik seien angesprochen worden.

Für ein ehrliches und offenes Miteinander der Religionen und Kulturen gelte für die GEKE der Grundsatz der "Freiheit in Verantwortung", so Ratspräsident Thomas Wipf. Zur Freiheit gehöre auch das Recht auf Religionskritik. Ebenso wichtig sei jedoch der verantwortliche Umgang mit dieser Freiheit. Dies bedeute etwa einen besonderen Schutz für religiöse und soziale Minderheiten. Pöttering habe die Grundhaltung der GEKE unterstützt, sagte Wipf, der auch Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes ist.

Der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa gehören 105 Kirchen an. Sie beruft sich auf die Erklärung "Leuenberger Konkordie" von 1973, mit der die mehr als 450-jährige Epoche der Spaltung zwischen lutherischen und reformierten Kirchen beendet wurde. Der Dachverband repräsentiert neben den klassischen Reformationskirchen auch die vorreformatorischen Kirchen der Waldenser und der Böhmischen Brüder sowie evangelische Freikirchen.

19. September 2007

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